Pharmazeutische Zeitung online
Ätherische Öle

Ein kräftiger Zug Symptomlinderung

Die Inhalation ätherischer Öle verbessert nicht nur das subjektive Gefühl der erleichterten Atmung, sondern lindert auch Erkältungsbeschwerden. Die Kenntnis, wie die leicht flüchtigen Substanzen überhaupt wirken, hat sich in jüngster Zeit enorm erweitert.
Elke Wolf
30.10.2024  09:00 Uhr
Ein kräftiger Zug Symptomlinderung

Erkältungspräparate wie Inhalate oder halbfeste Zubereitungen enthalten meist Eukalyptus-, Minz-, Kamillen-, Fichtennadel- oder Latschenkiefernöl. Deren Wasserdampfflüchtigkeit prädestiniert sie für den Zusatz in Dampfinhalatoren. Ätherische Öle lassen sich jedoch auch inhalieren, indem sie als halbfeste Zubereitung – meist mit Vaseline – auf Brust und Rücken aufgetragen werden (wie Wick VapoRub® Erkältungssalbe, Transpulmin® Erkältungsbalsam, Retterspitz® Bronchialcreme).

Dass Menthol und Co. nasale Kälterezeptoren reizt und damit die Nasenatmung erleichtert, ist schon lange bekannt. Ihre Wirkung ist jedoch weitaus komplexer, wie neuere Daten zeigen. Im Zentrum stehen dabei die sogenannten TRP-Ionenkanäle in der Nasenschleimhaut, informierte Dr. Laura Sadofsky vom Zentrum für Biomedizin der Hull York Medical School bei einer Presseveranstaltung von Procter & Gamble. »Diese Transient Receptor Potential Channels dienen als Sensoren für physische Reize wie Temperatur, Druck und Dehnung. Von ihnen gibt es eine ganze Reihe an Unterfamilien. Bei Aktivierung sind sie typabhängig für Kationen wie Calcium, Natrium oder Magnesium permeabel und hemmen die von Rhinoviren induzierte ATP-Freisetzung. Wir konnten zeigen, dass Menthol, Campher, Thymol oder Eukalyptusöl eine Vielzahl von TRP-Gängen modulieren, was für die Behandlung von Erkältungskrankheiten genutzt werden kann.«

Menthol wirkt beispielsweise als Agonist am TRPM8- (wichtig für die Thermozeption) und als Antagonist am TRPA1-Ionenkanal (wichtig für die Nozizeption), Rezeptoren auf Schleimhautepithelzellen, die verstärkt in infizierten Atemwegszellen nachgewiesen wurden und in Entzündungs-, Schmerz- und Hustenmechanismen involviert sind. Die Inhalation erzeugt ein Gefühl der Kühle in den oberen Atemwegen und lindert so das Verstopfungsgefühl. Tatsächlich nutzen Menthol und Kälte genau denselben Mechanismus, um die TRP-Kanäle zu aktivieren.

Campher, ein Terpenketon aus dem Holz des Kampferlorbeers, moduliert dagegen TRPA1- und TRPV1-Kanäle (beide Nozizeption). 1,8-Cineol nutzt wie Menthol den TRPM8-Kanal und antagonisiert TRPA1. Das trägt zu seiner abschwellenden, bronchienerweiternden und schleimlösenden Wirkkomponente bei – was auch in oralen Darreichungsformen wie Weichgelatinekapseln (wie Soledum® Kapseln, Sinolpan® Kapseln, Gelomyrtol®) genutzt wird.

Darüber hinaus besitzen die meisten ätherischen Öle eine gute Gewebegängigkeit. Sie enthalten meist Monoterpene, also niedermolekulare, meist monozyklische, lipophile Verbindungen, die deshalb sehr leicht durch die Zellmembranen dringen und schnell im Blut erscheinen. Cineol und Campher beispielsweise sind schon zehn Minuten nach Inhalation im Blut nachzuweisen. Nach rund 20 Minuten sind sie maximal angeflutet.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa