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Angststörungen

Ein Gefühl verselbstständigt sich

Angst ist zwar keine schöne, aber an sich eine nützliche Emotion, die Menschen in gefährlichen Situationen vor Leichtsinn bewahrt. Nimmt die Angst jedoch überhand, kann sie krankhaft werden. Helfen können dann eine Psychotherapie sowie Medikamente.
Annette Mende
18.12.2019  12:00 Uhr

Keine Evidenz zu Cannabis

Seit in Deutschland medizinisches Cannabis verordnungsfähig ist, werde dieses auch von Angstpatienten zunehmend eingefordert, berichtete Domschke. Eine Wirksamkeit in dieser Indikation sei aber nicht belegt, betonte sie mit Verweis auf eine Metaanalyse im Fachjournal »The Lancet Psychiatry« (DOI: 10.1016/S2215-0366(19)30401-8). Darin sei die Wirksamkeit von Cannabis oder Cannabinoiden bei Angst nur bei rund 300 Patienten untersucht worden. Diese hätten zudem keine Angststörungen gehabt, sondern chronische Schmerzen oder Multiple Sklerose mit dem Symptom Ängstlichkeit. »Es gibt keine randomisierten, kontrollierten Studien. Die Studienqualität ist sehr schlecht. Da könnte jede Pharmafirma einpacken angesichts einer solchen Studienlage«, sagte Domschke. 

Laut Professor Dr. Jürgen Hoyer von der Technischen Universität Dresden, der in der Session beim DGPPN-Kongress über neue Erkenntnisse mit Blick auf die Psychotherapie referierte, hat Cannabis bei Angststörungen sogar einen negativen Effekt. In der Psychotherapie sollten die Patienten Erfahrungen machen, die möglichst krass von ihren – überängstlichen – Erwartungen abweichen. So könnten zum Beispiel Spinnenphobiker lernen, dass die gefürchtete Vogelspinne nicht gefährlich ist. Dazu müssten Sicherheitsverhaltensweisen, etwa das Tragen von schützenden Handschuhen bei Kontakt mit den Tieren, schrittweise abgelegt werden.

»Cannabis ist ein Beispiel für ein Sicherheitsverhalten von sozialphobischen Nutzern«, sagte Hoyer. Betroffene nutzten die Droge, um ihre Angstgefühle abzumildern. »Als Medikament kann ich mir Cannabis nicht vorstellen, da es die Probleme eher stabilisiert.« 

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