| Annette Rößler |
| 19.12.2025 16:20 Uhr |
Besonders Menschen mit niedrigem Sozialstatus, finanzieller Deprivation, niedriger Bildung sowie ab 65 Jahren falle es schwer, sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden. Diese sogenannte navigationale Gesundheitskompetenz sei aber entscheidend für eine gute Versorgung. Hier könnten Apotheken als niedrigschwellige Anlaufstelle einen wichtigen Beitrag leisten.
»Wir müssen besser in die Lebenswelten der Menschen kommen«, betonte Alscher. Das könne etwa durch eine Community Health Nurse geschehen oder auch mit digitalen Angeboten. Ein solches hat der Bosch Health Campus zusammen mit der Berliner Charité und dem Karolinska Institut in Stockholm entwickelt: www.sundi.eu. Die Website stellt Informationen zu medizinischen Themen bereit, spricht anhand der Ergebnisse eines Selbsttests Empfehlungen zu einer guten Schlafhygiene aus und bietet für registrierte Nutzer eine Erinnerungsfunktion, um zu mehr Bewegung im Alltag zu motivieren.
»Wir stehen im Gesundheitswesen vor einer Disruption, die wir aktiv gestalten müssen«, fasste der Referent zusammen. Notwendig sei nichts weniger als eine Neuausrichtung des Systems. Heilberufler hätten die Chance, diesen Umbruch mit den Möglichkeiten der Digitalisierung proaktiv zu gestalten. »Wenn das gelingt, haben wir tolle Zeiten vor uns«, lautete sein positives Schlusswort.