Pharmazeutische Zeitung online

Patient im Mittelpunkt

24.09.2001  00:00 Uhr

Patient im Mittelpunkt

Das Gesundheitswesen in Deutschland steht vor einem Umbruch. Spätestens nach den Bundestagswahlen im nächsten Jahr sollen die Karten neu gemischt und die Rollen der Beteiligten neu definiert werden. So kündigen es wenigstens die Politiker an.

Bisher ist allerdings nur eines sicher: Die Finanzierbarkeit der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland stößt an ihre Grenzen. Dies muss dazu führen, die größtmögliche Effizienz im System zu erreichen und vorhandene Synergien konsequent zu nutzen. Für mich stellt sich die Frage: Was können und müssen die Apothekerinnen und Apotheker dazu beitragen?

Dass im heutigen System die Patienten nicht optimal versorgt werden, wurde am vergangenen Freitag, dem Weltalzheimertag, mehrmals betont. Auch eine von der Bayerischen Apothekerkammer initiierten Studie zeigt, dass - wie schon bei den Osteoporosepatienten - die medikamentöse Versorgung der Alzheimer-Patienten nicht dem Stand der Wissenschaft entspricht.

Auf die Gründe, warum das so ist, möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen. Eines ist aus meiner Sicht allerdings wichtig zu betonen: Wenn die Apothekerinnen und Apotheker sich als die Arzneimittelfachleute im Gesundheitswesen verstehen, sollten Wege gesucht und gefunden werden, ihr Wissen stärker zu nutzen. Es ist inzwischen mehrfach bewiesen, dass optimale medikamentöse Versorgung langfristig zu geringeren Behandlungskosten führt.

In diesem Zusammenhang wird es für die Kolleginnen und Kollegen immer notwendiger, mit dem Patienten nicht nur über sein Rezept zu kommunizieren, sondern auch den direkten Kontakt mit ihm zu suchen, ihn pharmazeutisch zu betreuen. Das kann kein Versandhandel, das kann kein Call-Center, das kann auch kein SB-Markt.

Im Sinne der Apothekertagsbeschlüsse sollte jeder Einzelne sich auf diese neue Arbeit in seiner Offizin vorbereiten. Es reicht dabei nicht aus, dies nur theoretisch zu lernen, man muss es auch an Fallbeispielen üben. Nur dann werden Apotheker Sicherheit in der pharmazeutischen Betreuung erlangen.

Eine gute Gelegenheit dazu bietet der Wochenendworkshop am 17. und 18. November 2001 in Erlangen, der unter das Motto "Patient & Pharmazeutische Betreuung" gestellt wurde. Das ausführliche Programm finden Sie in der Druckausgabe der PZ. Gerade die dort angebotene Möglichkeit, gemeinsam in kollegialer Atmosphäre Patientenprobleme zu lösen, sowie von den Erfahrungen anderer zu lernen, sollte nicht nur die Kommunikationsfähigkeit fördern, sondern auch motivieren, sich mehr den Problemen des Patienten zuzuwenden.

Die Veröffentlichungen zum Weltalzheimertag und auch die Diskussion mit Selbsthilfegruppen während des Deutschen Apothekertags in München haben belegt, dass Patienten und deren Angehörige sich häufig alleine gelassen fühlen. Hier könnten pharmazeutisch betreuende Apothekerinnen und Apotheker eine koordinierende Funktion übernehmen und damit eine Lücke in unserem Versorgungssystem professionell und kompetent schließen.

Wenn für die Apothekerinnen und Apotheker der Patient mehr in die Mitte ihres Handelns rücken soll und das Arzneimittel die Rolle des Werkzeuges übernimmt, muss dieser Paradigmenwechsel systematisch vorbereitet und gelernt werden. Der Kongress in Erlangen bietet dazu die Gelegenheit.

Dr. Hartmut Morck, Chefredakteur Top

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