Pharmazeutische Zeitung online

Achtung Sommerloch

29.07.2002  00:00 Uhr

Achtung Sommerloch

Der Sommer ist da und ihm folgt ziemlich sicher auch das Sommerloch an der Nachrichtenfront. Die Politiker zieht es in den Süden. Wenn jetzt kein weiterer Minister in selbstgewählte Schwierigkeiten gerät, dann bleiben sie eine Zeit lang dort. Manchem mag die Ruhe gefallen, doch für Apothekerinnen und Apotheker birgt sie Risiken.

Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender müssen auch in den ereignisschwachen Tagen ihre Produkte mit Beiträgen füllen. Auf der Suche nach Themen, die für eine frische Brise während der Nachrichtenflaute sorgen, kommt Journalisten regelmäßig die Apotheke in den Sinn. Wie gut beraten Pharmazeuten wirklich? Gibt es Probleme mit Aut idem? Wird immer korrekt abgerechnet? Sind Apotheken wirklich besser als Versandhändler? Solche Umfragen gibt es jedes Jahr. Und in diesem Sommer dürfte die Wahrscheinlichkeit noch größer sein, dass auch in Ihrer Apotheke jemand auftaucht, der auf Fehlersuche ist.

Mit der „Initiative pro Apotheke“ sind die Apotheken stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Sie haben deutlich gemacht: „Wir sind besser als Versandhändler. Wer den Versandhandel will, gefährdet die flächendeckende Versorgung durch die Offizinapotheke.“ Der Schritt war richtig. Aber er macht auch angreifbar. Die Befürworter des Versandhandels sowie wirtschaftsliberale Journalisten sind auf die Aktion nicht gut zu sprechen.

In Hessen und Berlin sind bereits Redakteure von Sat 1 und der Berliner Morgenpost ausgeschwärmt. Mit Hilfe fingierter Rezepte wollten sie testen, wie gut Apotheker die Aut-idem-Regelung beherrschen und ob sie sauber abrechnen. In Hessen flogen die Sat-1-Mitarbeiter auf, bevor sie zur Tat schreiten konnten. In Berlin stießen die Zeitungsredakteure auf einen Abrechnungsbetrug. Weitere Versuche, den Apothekern mangelnde Kompetenz oder Ehrlichkeit nachzuweisen, dürften folgen.

Die Apotheker können dabei viel verlieren. Denn die vergangenen Wochen waren politisch erfolgreich: Die „Initiative pro Apotheke“ konnte mit 7,7 Millionen Unterschriften ein Rekordergebnis einfahren. Die Stellungnahmen der EU-Kommission, der Bundesregierung und anderer EU-Staaten lassen keinen Handlungsdruck erkennen, den Versandhandel zuzulassen. Das Sozialgericht Hannover hat einer Betriebskrankenkasse verboten, DocMorris-Rezepte zu erstatten oder für die Internet-Apotheke zu werben.

Diese Erfolge sollten jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden. Es sind nicht immer Kapitalverbrechen, die zu negativer Presse führen. Manchmal reichen schon kleine Nachlässigkeiten aus. Gerade in diesen Wochen sollten Apothekerinnen, Apotheker und PTAs ihre Arbeit besonders konzentriert machen. Es gibt einige Menschen, denen ein negativer Bericht über Schwachstellen in der Arzneimittelversorgung gut ins Konzept passen würde. Denen sollte man nicht die Arbeit erleichtern.

Daniel Rücker
Stellvertretender Chefredakteur
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