Pharmazeutische Zeitung online

Hand in Hand

13.05.2002  00:00 Uhr

Hand in Hand

Seit Monaten rangeln Krankenkassen, Legislative und Leistungserbringer um Reformen im Gesundheitswesen. Stetig wachsende Kosten auf Grund der immer besseren, aber auch teureren medizinischen Versorgung und einer immer älter werdenden Bevölkerung setzen alle Beteiligten zunehmend unter Druck. Bei allen Sparbemühungen ist aber leider der Patient trotz anderslautender Botschaften meist das schwächste Glied in der Kette.

Beim zweiten Workshop-Wochenende für Klinische Pharmazie in München, von dem wir berichten, näherten sich die knapp 250 Teilnehmer dem Thema Gesundheit endlich einmal von einer anderen Seite. Zwar stand auch in München die Pharmakoökonomie, also der rationale Einsatz von Arzneimitteln, im Mittelpunkt des Interesses, doch mit ihr auch der Patient.

1 Euro für die Arzneimitteltherapie verursacht 1,33 Euro Folgekosten, rechnete Professor Dr. Hartmut Derendorf seinem Auditorium nüchtern vor. In den USA sterben mehr Menschen an den Folgen eines unsachgemäßen Umgangs mit Medikamenten als an der Immunschwächekrankheit Aids oder bei Flugzeugunglücken, berichtete wenig später eine andere Kollegin.

Spätestens in den gut gefüllten Workshops und Seminaren lernten die Kursteilnehmer dann an praktischen Beispielen, welche verantwortungsvolle Aufgabe der Apotheker auch bei den Sparbemühungen im Gesundheitswesen übernehmen kann.

Mit und nicht am Arzneimittel einsparen, so die Kernbotschaft von Dr. Ulrich Krötsch, der im Quartett mit drei Kollegen aus Offizin und Krankenhaus über den rationalen Einsatz von Arzneimitteln informierte. Oft sei der Griff zum preiswerteren Generikum durchaus sinnvoll. Der Apotheker sollte sich aber nicht zum bloßen Sparkommissar degradieren lassen, sondern mit pharmazeutischem Sachverstand das passende Präparat auswählen, und zwar in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt.

Die Arzneimittelauswahl ist aber nur die halbe Miete. Es ist die gute Compliance der Patienten, die langfristig den Therapieerfolg sichert. Und hier kann der Apotheker am meisten leisten. Er trägt mit seiner sachkundigen Beratung entscheidend dazu bei, dass der Patient das abgegebene Präparat überhaupt akzeptiert und es dann auch noch ordnungsgemäß und dauerhaft einnimmt.

Wollen wir vermeiden, auf Grund scheinbar billigerer Lösungen wie Versandhandel, Call-Centern oder virtuellen Apotheken ständig in Frage gestellt zu werden, müssen wir die Pharmazie als Gesundheitsberuf erlebbar und erfahrbar machen.

Das Wochenende machte deutlich, dass die Betreuung der Patienten eine interdisziplinäre Herausforderung ist. Eine effektive Gesundheitsbetreuung funktioniert nur, wenn Arzt und Apotheker Hand in Hand arbeiten.

"Nicht nur beim Apotheker, sondern bei den Heilberufen ist der Patient in guten Händen", korrigierte Johannes M. Metzger prompt das Motto der Veranstaltung in München. Und die Teilnehmer konnten mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, ihr Wissen zum Nutzen für ihre Patienten auf Vordermann gebracht zu haben.

Ulrich Brunner
Redakteur
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