Pharmazeutische Zeitung online

Vertraulich

26.01.1998  00:00 Uhr

- Editorial

Govi-Verlag

Vertraulich

Home
von Hartmut Morck,
Chefredakteur der
Pharmazeutischen Zeitung

Daß kompetente Beratung zum Arzneimittel das auffälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen Apotheken und anderen Vertriebskanälen ist, darüber waren sich die Teilnehmer der berufspolitischen Diskussion am Donnerstag in Davos mit dem Plenum einig.

Was aber die Vertraulichkeit anbelangt und wie sie gewährleistet werden sollte, darüber gab es deutliche Unterschiede in den Meinungen und Unruhe im Plenum. Festgeschrieben ist die Vertraulichkeit bereits in der Apothekenbetriebsordnung seit 1994. Alle neu eröffneten Apotheken mußten sich dieser Aufgabe bereits stellen. Für die vorhandenen Apotheken wurde eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 1999 in die Verordnung aufgenommen. Bis zu diesem Zeitpunkt muß gewährleistet sein, daß in allen deutschen Apotheken eine Beratung vertraulich durchgeführt werden kann.

Die Kolleginnen und Kollegen sind deshalb verunsichert, weil offensichtlich landauf landab das Mißverständnis die Runde macht, nur in einer Beratungsecke oder in einem Beratungszimmer kann die Vertraulichkeit gewährleistet werden. Das würde Investitionen bedeuten in einer finanziell unsicheren Zeit. Die Schuld trägt natürlich die ABDA.

Zumindest die Apothekerinnen und Apotheker, die an der berufspolitischen Diskussion in Davos teilgenommen haben, aber auch diejenigen, die die Berichterstattung zu der Veranstaltung aufmerksam lesen, wurden und werden eines Besseren belehrt. Dr. Hartmut Schmall, Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), stellte klar, daß die Vertraulichkeit nicht nur in einem separaten Raum oder durch eine Beratungsecke gewährleistet wird. Sie muß allerdings bei jeder Abgabe möglich sein. Das bedeutet, daß es keine Einheitslösung gibt, und die Kolleginnen und Kollegen sollten sich auch von Aufsichtsbeamten nicht verunsichern lassen. Einfallsreichtum ist gefragt, und jeder sollte für sich die geeignete Lösung suchen. Das kann mit Investitionen verbunden sein, muß es aber nicht. Was in anderen Einrichtung, wie Banken und Postfilialen, möglich ist, sollte auch in der Apotheke möglich sein.

Dem Verordnungsgeber geht es, wie Dr. Johannes Pieck, Sprecher der ABDA-Geschäftsführung, in der Diskussion betonte, nicht um eine perfektionistische Lösung, sondern er möchte ein Mehr an Diskretion bei der Abgabe der Arzneimittel auch in der Apotheke. Diesem Wunsch sollten sich die Apothekerinnen und Apotheker stellen.

Daß die Beratung das Qualitätsmerkmal der Apotheken ist, hat auch das Bundesverwaltungsgericht letzte Woche in seinem Urteil gegen die Drive-in-Apotheke bewiesen. In seiner Begründung betont das Gericht, daß die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Beratung des Kunden durch den Apotheker gefährdet sei, wenn Arzneimittel im Vorbeifahren gekauft werden.

Die Verpflichtung zur Beratung bei der Abgabe eines Arzneimittels durch den Apotheker wird immer mehr zur Existenzsicherung der Apotheke. Dies stellte auch der Moderator der Davoser Diskussion, Dr. Hermann Vogel, BAK-Vizepräsident, heraus. "Gott sei Dank" sei sie 1987 nach kontroverser Diskussion auch im Berufsstand in den Paragraphen 20 der Apothekenbetriebsordnung aufgenommen worden, Diese Verpflichtung sollte auch in der Diskussion um die Gewährleistung der Vertraulichkeit bedacht werden. Top

PZ Online

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa