Pharmazeutische Zeitung online

Überlebenschance

12.01.1998  00:00 Uhr

- Editorial

Govi-Verlag

Überlebenschance

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Von Dr. Günter Theurer
Präsident des Landesapothekerverbandes
Baden-Württemberg

Von vielen Gruppierungen, aber auch von vielen Kolleginnen und Kollegen wird der Apotheke keine Überlebenschance mehr eingeräumt. Für die Krankenkassen sind wir unnötige Kostenverursacher, für die Industrie unangenehme Kritiker und für die Ärzte echte Konkurrenz. Hinzu kommt, daß aufgrund der derzeitigen gesellschaftlichen Strukturen mit weiteren Beitragsausfällen bei den Krankenkassen gerechnet werden muß. Die steigende Arbeitslosigkeit ist ein europaweites Problem, das die Politik kurz- und mittelfristig nicht lösen kann.

Diejenigen, die nur in den Interessenverbänden die Schuldigen suchen und darüber hinaus lediglich in Lethargie verfallen, machen es sich zu leicht und werden so in Zukunft nicht überleben können. Solidarisierung und Aktivität sind in Zukunft gefragt. Das bedeutet ideologische Stärkung der Verbände und die Einleitung eines Abnabelungsprozesses von den gesetzlichen Krankenkassen. Die Zukunft der deutschen Apotheke liegt im Ausbau der Selbstmedikation, in verstärkter pharmazeutischer Betreuung und schlußendlich in der Etablierung zum "Markenfachgeschäft für Gesundheit".

Für die Selbstmedikation kann es nur einen Ansprechpartner geben: die Apotheke. Die Apotheke, erst kürzlich wieder im deutschen Kundenbarometer auf den zweiten Platz gesetzt, wird von der Bevölkerung als das Gesundheitsfachgeschäft angenommen. Die unverwechselbare und unverzichtbare "Marke Apotheke" muß sich wiederum auf starke und qualitativ hochwertige Marken aus der Industrie verlassen können. Weiße Ware macht die Apotheke zum austauschbaren No-name-Geschäft.

Der Ausbau der Selbstmedikation, die Stärkung von Markenartikeln über die Marketing-Gesellschaft Deutscher Apotheker bringt mittelfristig Entlastungen von vielen Milliarden DM für die gesetzliche Krankenkasse.

Wer erkennt, daß in der Beratung und in der Betreuung von Patienten und Kunden unsere Zukunft liegt - wovon wir felsenfest überzeugt sind - sollte, ja muß jetzt beginnen, sich Fachwissen anzueignen, Mitarbeiter zu begeistern, Beratungsplätze zu schaffen, die Sichtwahl auszubauen, mit Ärzten zu sprechen und den Kontakt zu Selbsthilfegruppen zu suchen.

Der Apotheker, der im Drugstore seine Zukunft sieht, wird diese Zukunft genauso wenig erleben wie der Apotheker, der die Zeichen der Zeit nicht erkennt und auf wieder steigende GKV-Umsätze wartet. Existenzsicherung bietet nur der Heilberuf als Dienstleister. Dies bedeutet allerdings erhebliche Mehrarbeit in der Apotheke als bisher.

Wir sollten dennoch alle Anstrengungen unternehmen - auch wenn sie zur Zeit noch nicht honoriert werden -, um unsere Unverzichtbarkeit weiter zu festigen, allein unter dem Gesichtspunkt, der einzige kompetente Arzneimittelfachmann in der Bundesrepublik zu sein, der sich zusammen mit den Ärzten für die Gesunderhaltung und für das Gesundwerden unserer Kunden und Patienten einsetzt. Top

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