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Bimekizumab

Duale Blockade bei Plaque-Psoriasis

Seit Mitte September ist ein neuer Antikörper zur Psoriasis-Behandlung verfügbar: Bimekizumab hemmt selektiv sowohl Interleukin (IL)-17A als auch IL-17F. Beide Zytokine sind am Entzündungsgeschehen maßgeblich beteiligt.
Kerstin A. Gräfe
28.09.2021  07:00 Uhr

Bimzelx® (160 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/im Fertigpen, UCB Pharma) ist zugelassen zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen, die für eine systemische Therapie infrage kommen. Der Inhaltsstoff Bimekizumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1/κ-Antikörper, der selektiv mit hoher Affinität an IL-17A-, IL-17F- und IL-17AF bindet und dadurch deren Wechselwirkung mit dem IL-17RA/IL17RC-Rezeptorkomplex blockiert. Erhöhte Konzentrationen dieser Zytokine werden mit der Pathogenese mehrerer immunvermittelter entzündlicher Erkrankungen, einschließlich Plaque-Psoriasis, in Verbindung gebracht.

Bimekizumab wird subkutan injiziert. Über 16 Wochen sind zunächst im Vierwochen-Abstand jeweils zwei Injektionen mit 160 mg (insgesamt 320 mg) zu verabreichen. Danach werden die Injektionen in der Regel alle acht Wochen gegeben, bei Patienten mit einem Körpergewicht über 120 kg unter Umständen auch weiter im Vierwochen-Rhythmus. Nach entsprechender Einweisung können sich die Patienten Bimzelx selbst spritzen. Wichtig für die Beratung: Die Fertigspritze oder der Fertigpen darf nicht geschüttelt werden. Zeigt sich nach 16 Wochen keine Besserung, ist ein Absetzen in Erwägung zu ziehen.

Die Behandlung kann das Risiko von Infektionen, etwa der oberen Atemwege oder des Mundes (orale Candidose) erhöhen. Vorsicht ist daher geboten bei Patienten mit einer chronischen Infektion oder einer rezidivierenden Infektion in der Anamnese. Bei Patienten mit einer klinisch relevanten aktiven Infektion darf die Behandlung mit dem Antikörper nicht eingeleitet werden, bis die Infektion abgeklungen ist oder angemessen behandelt wird.

Vor Behandlung Impfstatus aktualisieren

Vor Beginn der Behandlung sind die Patienten auf eine Tuberkulose-B-Infektion zu untersuchen. Bei Patienten mit aktiver TB ist Bimekizumab kontraindiziert.

Unter dem Antikörper traten Fälle von neuen oder eine Verschlechterung bestehender entzündlicher Darmerkrankungen auf. Bimekizumab wird bei Patienten mit entzündlicher Darmerkrankung nicht empfohlen. Entwickelt ein Patient Anzeichen und Symptome einer entzündlichen Darmerkrankung oder verschlechtert sich eine vorbestehende solche, sollte der Antikörper abgesetzt und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden.

Wie bei allen IL-17-Inhibitoren können unter Bimzelx schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktischen Reaktionen auftreten. In diesem Fall muss die Anwendung unverzüglich abgebrochen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Lebendimpfstoffe dürfen nicht gleichzeitig mit Bimekizumab angewendet werden, inaktivierte Impfstoffe und Totimpfstoffe können aber gegeben werden. Die Patienten sollten vor Behandlungsbeginn ihren Impfstatus aktualisieren lassen.

Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für mindestens 17 Wochen danach eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Eine Anwendung während der Schwangerschaft sollte aus Vorsichtsgründen vermieden werden. Es ist nicht bekannt, ob Bimekizumab in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für das Kind kann nicht ausgeschlossen werden.

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