Pharmazeutische Zeitung online
Nationale Diabetes-Strategie

Druck auf Union steigt

Weniger Zucker und verschärfte Auflagen für Werbung für Kinder-Lebensmittel – das will die SPD um jeden Preis in die Nationale Diabetes-Strategie drücken. Doch der Koalitionspartner spielt da nicht mit. Fachgesellschaften und Verbraucherschützer erhöhen jetzt den Druck auf die Union.
Christina Müller
23.01.2020  15:48 Uhr

Die Nationale Diabetes-Strategie droht offenbar zu scheitern. Der Grund: Die Ernährungspolitiker der Union blockieren die Anstrengungen der SPD, die Regeln für die Vermarktung von Kinderlebensmitteln zu verschärfen und den Zuckergehalt zu begrenzen. Die Gesundheitspolitiker der Sozialdemokraten wiederum lehnen es ab, die Strategie ohne einen Ernährungsteil auf den Weg zu bringen. »Wir brauchen eine wirksame Diabetesstrategie«, schrieb die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas heute via Twitter. »Dafür braucht es zwingend strikte Regeln zur Ernährung. Eine Beschränkung des Zuckergehalts in Süßgetränken und der Werbung für Kinderlebensmittel sind unverzichtbar.«

Fachgesellschaften und Verbraucherschützer machen der Großen Koalition jetzt Dampf. In einer gemeinsamen Mitteilung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und von diabetesDE – Deutschen Diabetes-Hilfe warnt der Arzt und Vorstandsvorsitzende der Diabetes-Hilfe Jens Kröger die Regierung davor, ihre Glaubwürdigkeit zu verspielen. Immerhin sei die Nationale Diabetes-Strategie im Koalitionsvertrag von 2018 verankert. »Es ist unverantwortlich, dass anscheinend einseitige Interessen der Lebensmittelindustrie einen größeren Stellenwert haben als dringend notwendige Strukturveränderungen in der Diabetesversorgung und -prävention und dadurch das gesamte Vorhaben zu kippen droht«, kritisiert der Mediziner.

Auch DDG-Präsidentin Professor Monika Kellerer mahnt zur Eile. »Es ist seit Jahren bekannt, dass die Prävention, Früherkennung, Erforschung und Versorgung der Volkskrankheit Diabetes politisch konsequent angegangen werden muss und keinen Aufschub mehr duldet.« Eine Pflicht zur Zuckerreduktion sowie ein Werbeverbot für zuckerhaltige Lebensmittel für Kinder halten die Experten für essenziell, um die beständig steigende Zahl der Erkrankungen in Deutschland einzudämmen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert die Regierung ebenfalls zum Handeln auf. Laut einer Umfrage befürworten dem Verband zufolge 83 Prozent der Teilnehmer Obergrenzen bei Zucker, Fett und Salz, wenn Lebensmittel speziell für Kinder vermarktet werden. Im Dezember hatte das Meinungsforschungsinstitut KantarEmnid im Auftrag des vzbv mehr als 1.000 Menschen ab 14 Jahren zu diesem Thema interviewt.

»Wenn Produkte nicht den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechen, dürfen sich Werbung und Aufmachung nicht speziell an Kinder richten«, verlangt vzbv-Vorstand Klaus Müller. Die WHO spricht sich etwa dafür aus, dass nur Lebensmittel mit bestimmten Nährwertkriterien an Kinder beworben werden dürfen. Joghurts sollen demnach nicht mehr als 10 g Zucker pro 100 g enthalten. Für Frühstückscerealien gilt ein Grenzwert von maximal 15 g Zucker pro 100 g.

 

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa