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Wegen Zusatzkosten

Droht eine Rücknahme von Metformin?

Aktuell meldet der »Spiegel«, dass Generikahersteller erwägen, Metformin-haltige Präparate vom Markt zu nehmen, falls eine Neuregelung der EU-Abwasserrichtlinie wie geplant kommt. Der Grund sind Mehrkosten, die von den Herstellern nicht zu stemmen wären.
Annette Rößler
27.05.2025  10:06 Uhr

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Das zeigt sich gerade in der Diskussion um die von der EU geplante Neuregelung der Abwasserrichtlinie (UWWTD). Diese hat das Ziel, Arzneimittelhersteller an den Kosten für den Aufbau einer vierten Reinigungsstufe in Klärwerken zu beteiligen, weil ihre Produkte einer der Gründe dafür sind, dass diese zusätzliche Reinigungsstufe erforderlich ist. Die entstehenden Mehrkosten könnten die Hersteller allerdings nicht an die Verbraucher weiterreichen, da die Arzneimittelpreise gedeckelt sind. Das könnte dazu führen, dass essenziell wichtige Medikamente wie das orale Antidiabetikum Metformin vom Markt verschwinden, meldet aktuell das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«.

Metformin wäre von den Plänen demnach besonders betroffen, weil es so günstig ist: Eine Dreimonatspackung kostet laut dem Bericht lediglich 5,12 Euro. Zitiert werden Berechnungen des Marktforschungsunternehmens IQVIA, wonach die Mehrkosten durch die geplanten Änderungen bis zu 445 Prozent der aktuellen Herstellungskosten betragen – zu viel für die Hersteller, die diese Kosten wegen des engen Arzneimittelpreiskorsetts, in dem sie stecken, nicht an die Verbraucher »durchreichen« können. »Kein Hersteller wird eine Vervierfachung der Kosten stemmen können, ohne sie weitergeben zu dürfen«, sagte Josip Mestrovic, Deutschlandchef des Generikaherstellers Zentiva, dem »Spiegel«. Laut dem Bericht erwägt auch Sandoz, seine Metformin-haltigen Produkte dann vom Markt zu nehmen.

Auch andere Wirkstoffe, die schon seit Jahren generisch verfügbar und entsprechend günstig sind, könnten betroffen sein. Genannt werden die Wirkstoffe Amoxicillin und Tamoxifen, bei denen sich die Herstellungskosten durch die Vorgaben um bis zu 116 Prozent erhöhen könnten. Die Generikahersteller laufen bereits länger Sturm gegen die Pläne aus Brüssel, bislang jedoch erfolglos.

Die genannten Wirkstoffe sind für die Versorgung vieler Millionen Patienten in Deutschland absolut essenziell. Metformin bildet das Rückgrat der Medikation bei Typ-2-Diabetes und hat darüber hinaus laut Erkenntnissen aus jüngerer Zeit großes Potenzial als Medikament zum Abbremsen von Alterungsprozessen. Amoxicillin ist in Deutschland das am häufigsten verordnete Antibiotikum und zeichnet sich durch ein breites Wirkspektrum bei häufigen bakteriellen Infektionskrankheiten bei guter Verträglichkeit aus. Tamoxifen ist für Betroffene mit hormonsensitivem Brustkrebs ein unentbehrlicher Wirkstoff, der nach der Erstbehandlung Rückfälle verhindert.

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