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Gesundheitsmarkt

dm-Pläne als Treiber des Apothekensterbens

Drogerieriese dm drängt mit Plänen zum OTC-Versand sowie mit Selbsttests aus dem Ladenregal in den Gesundheitsmarkt. Konzernchef Christoph Werner rechnet mit Gegenwind, prophezeit »Scheppern und Knallen«, hält aber an den Plänen fest. Für die Apotheken ist das ein Risiko.
AutorKontaktCornelia Dölger
Datum 13.10.2025  14:00 Uhr

Diesen Herbst soll es so weit sein: dm will mit dem Versand ausgewählter OTC starten. Dazu plant der Drogist aus Karlsruhe eine »dm-Apotheke« im tschechischen Bor. Diese soll in Deutschland nicht als Apotheke mit eigenem Webshop auftreten, sondern im dm-Onlineshop sollen Non-Rx-Produkte angeboten werden. Ob die Pläne abgeschlossen und die Präparate nun im großen Stil versandbereit sind, war zuletzt unklar; zu Spekulationen um Schwierigkeiten mit der Betriebserlaubnis hüllt sich die Drogeriekette bislang in Schweigen.

Umso lauter klappert man mit anderen Neuigkeiten. Seit ein paar Wochen bietet dm Gesundheits-Selbsttests in ausgewählten Stores in Deutschland an. Die pilotierten Augen-, Haut- und Blutchecks werden in Kooperation mit Laboren, Telemedizin-Anbietern und Healthtech-Unternehmen durchgeführt, wobei auch KI zum Einsatz kommt. Auch Eigenmarken-Selbsttests auf Lebensmittelreaktionen werden angeboten.

Im Medizinerlager stoßen die Pläne auf Widerstand; Dermatologen- sowie Augenarztverbände reagierten skeptisch bis entsetzt. dm seinerseits ist mit dem Projekt zufrieden; Konzernchef Christoph Werner berichtete gegenüber der FAZ, dass die Resonanz auf das neue Angebot positiv sei. Am Ende gehe es darum, den Drogeriemarkt als Ziel für solche Gesundheitsthemen zu etablieren, wobei man nicht beabsichtige, die Ärzte zu ersetzen, versicherte er. Leistungen wie Bluttests gehörten allerdings nicht ausschließlich in die Arztpraxis, befand der dm-Chef.

Handelsforscher: Kritik an Dienstleistungen ernst nehmen

Selbstbewusst trotzt er dem Gegenwind. Er rechne wegen der Vorstöße mit »Scheppern und Knallen«, zudem »mit Abmahnungen und einstweiligen Verfügungen«, so Werner zur FAZ. Aber für dm gebe es den Grundsatz: »Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.« Es gelte, »den Wind des Wandels« zu nutzen und Windmühlen statt Mauern zu bauen. 

Werners Fokus auf den Gesundheitsmarkt leuchtet dem Heilbronner Wirtschaftswissenschaftler Carsten Kortum ein. Der Professor für Betriebswirtschaftslehre findet: »Gesundheit ist ein Megatrend.« Der Drogerieriese entstaube mit seinen Plänen den Markt. Ein Risiko sieht er für die lokalen Apotheken. »dm wird das Apothekensterben beschleunigen«, zitiert die FAZ den Handelsforscher.

Dem Drogisten rät Kortum, weiterhin auf seinen guten Ruf zu setzen, den er bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern genieße. Bislang verbänden die Kundinnen und Kunden mit dm Gesundheit und Nachhaltigkeit; dieser Ruf würde angekratzt, wenn dm die Fachkritik an den Gesundheitstests nicht ernst nehme.

Dahmen: Reformpläne ignorieren Gefahr durch Drogerieketten

Dass Apotheken für mehr Gesundheitsdienstleistungen außerhalb der Arztpraxis infrage kommen und die Befugnisse entsprechend erweitert werden sollen, hat die Bundesregierung auf der Agenda. So ist in den beim Deutschen Apothekertag vorgestellten Eckpunkten unter anderem festgehalten, dass Apotheken etwa mehr impfen sollen. Konkrete Vorschläge zur gesundheitlichen Prävention und Früherkennung hat die Bundesapothekerkammer (BAK) vergangene Woche vorgelegt. Beim BAK-Symposium war zudem Thema, welche Rolle Apotheken bei der Prävention übernehmen können.

Dass die Politik die Konkurrenz der lokalen Apotheken bei der Versorgung nicht im Blick habe, kritisierte der Grünen-Gesundheitssprecher Janosch Dahmen gegenüber der PZ. Die geplante Apothekenreform ändere nichts an den Bedrohungen, denen Apotheken durch Drogeriemarktketten und Plattformbetreiber ausgesetzt seien.

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