Digitaler Notfallpass soll im Ernstfall helfen |
Im Notfall zählt jede Sekunde. Damit wichtige Informationen schnell bereitstehen, hat der ADAC einen digitalen Notfallpass entwickelt. / Foto: Adobe Stock/william87
In einem medizinischen Notfall zählt jede Sekunde. Viele Notfallpatienten sind unter Umständen nicht mehr in der Lage, sich verständlich auszudrücken. Sprach- und Orientierungsprobleme verhindern dann eine hinreichende Kommunikation mit den Rettungskräften. Hier können Informationen zu Vorerkrankungen, Medikamenten oder einer möglichen Schwangerschaft für eine akute Behandlung entscheidend sein.
Um die Rettung zu erleichtern, stellt der ADAC ab sofort den digitalen Notfallpass zur Verfügung. Wie der Verkehrsclub heute mitteilte, wurde das neue Angebot zusammen mit Notärzten und Notfallsanitätern der ADAC-Luftrettung entwickelt und ist bereits in einen Großteil der Rettungskette integriert. Im Ernstfall könnten Rettungskräfte den QR-Code auf dem Notfallpass scannen und die Notfalldaten so direkt übertragen oder beispielsweise an die weiterbehandelnde Klinik übermitteln. Das helfe im Ernstfall, die Situation an Ort und Stelle besser einzuschätzen und dadurch noch gezielter zu helfen.
An der technischen Entwicklung beteiligte sich laut ADAC der Software-Partner medDV. Zunächst können alle erwachsenen Mitglieder des Verkehrsclubs den Notfallpass anlegen, informierte der Verkehrsclub. Dafür registrieren sie sich im Mitgliederbereich des Internetportals und geben nach einer Verifizierung und Zweifaktorauthentifizierung die relevanten Notfalldaten ein und speichern sie. Abschließend fügen sie die Informationen den Daten auf ihrem Smartphone hinzu. Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2024 soll der Notfallpass allen Menschen in Deutschland kostenfrei zur Verfügung stehen, kündigte der ADAC an.
Schon länger unterstützt der Verkehrsclub seine Mitglieder mit Gesundheitsleistungen, zum Beispiel bei Notfällen und Krankheit. Seit dem Herbst 2021 bietet der ADAC die Medical App an. Darüber können sich Premium-Mitglieder und ADAC-Auslandskrankenschutzversicherte, die im Ausland krank werden, von einem deutschsprachigen Arzt beraten lassen. Seit August 2022 haben alle Bürger im Inland – auch Nichtmitglieder – die Möglichkeit, über die Medical App deutschlandweit Apotheken auszuwählen und Arzneimittel zu bestellen sowie Rezepte einzulösen. Dafür kooperiert der ADAC mit dem Apothekenportal Ihreapotheken.de. Die Arzneimittel können die Nutzer entweder in der Apotheke abholen oder sie sich nach Hause liefern lassen. Die Abrechnung erfolgt über die App.
Ende Januar dieses Jahres hat der Verkehrsclub die Medical App durch weitere Angebote ergänzt. So können Nutzer sich mithilfe der App nun auch in Deutschland telemedizinisch beraten lassen. Dazu kooperiert der ADAC mit dem Telemedizinanbieter TeleClinic. Die Zusammenarbeit mit Doctolib ermöglicht Interessierten darüber hinaus, über die App digital Arzttermine vor Ort zu buchen. Beim dritten neuen Service stellt die Medical App den Nutzern den »Symptomchecker« von Infermedica zu Verfügung. Damit könne der ADAC den Nutzern eine frühe Symptom-Analyse mit anschließender Beratung zur weiteren Behandlung bereitstellen, informiert er in einer Mitteilung.