Digital-Gesetze stellen wichtige Weichen für AOK und Ersatzkassen |
Melanie Höhn |
29.08.2023 17:55 Uhr |
Auch für Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), sind die beiden Digital-Gesetze »wichtige Weichenstellungen für digitalisiertes Gesundheitswesen«, erklärte sie. »Die Bundesregierung stellt mit den beiden Gesetzesvorhaben entscheidende Weichen, um der Digitalisierung des Gesundheitswesens den nötigen Schub zu geben. Wir Ersatzkassen schätzen etwa die mit dem DigiG geplante Opt-Out-Lösung für die elektronische Patientenakte (EPA) als erforderliche Weichenstellung ein, um die EPA in den Versorgungsalltag zu bringen«, so Elsner weiter. Nun komme es darauf an, dass die EPA sowohl für die Versicherten als auch für Ärztinnen und Ärzte mit einer positiven User Experience verknüpft werde. Nur wenn die Beteiligten feststellten, wie wertvoll ein zentraler Speicherort für alle Gesundheitsdokumente sei, würden sie mehr und mehr davon Gebrauch machen. Hier hätten Softwarehersteller eine zentrale Aufgabe.
Auch das GDNG beinhalte Maßnahmen, die die Versorgung in Deutschland konkret verbessern können, so Elsner. Die erweiterten Möglichkeiten bei der Nutzung von Gesundheitsdaten hätten das Potenzial, die Prozesse in der Forschung zu beschleunigen und die Erkenntnisse schneller im Behandlungsalltag ankommen zu lassen. Richtig sei auch, argumentierte Elsner weiter, dass die Krankenkassen mehr Möglichkeiten erhalten, Daten auszuwerten und sie für die gezielte Beratung zum Ausschluss schwerwiegender Gesundheitsgefährdungen ihrer Versicherten zu nutzen. So könnten sich bei der Zusammenführung der sektorenübergreifenden Daten der Krankenkassen Risiken zeigen, die nur so erkannt würden.
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