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Sulfonamide und Cephalosporine

Diese Antibiotika machen die meisten Hautreaktionen

Schwere Hautreaktionen als Ausdruck einer allergischen Reaktion können bis zu zwei Monate nach der Anwendung eines Antibiotikums auftreten. Das Risiko ist dabei abhängig von der Antibiotikaklasse unterschiedlich hoch.
Annette Rößler
12.08.2024  18:00 Uhr
Deutlicher Unterschied zwischen Cephalosporinen und Penicillinen

Deutlicher Unterschied zwischen Cephalosporinen und Penicillinen

Häufigste Auslöser von Hautreaktionen waren Cephalosporine mit 4,92 Fällen pro 1000 Verordnungen und  Sulfonamide mit 3,22 Fällen pro 1000 Verordnungen. Insgesamt 2852 Patienten mussten wegen der allergischen Reaktion auf das Antibiotikum ins Krankenhaus aufgenommen werden, wo sie im Median sechs Tage blieben. 9,6 Prozent der stationär behandelten Patienten mussten auf die Intensivstation verlegt werden und 5,3 Prozent verstarben.

Um die verschiedenen Antibiotikaklassen hinsichtlich ihres Risikopotenzials für schwere Hautreaktionen miteinander vergleichen zu können, ermittelten die Forschenden jeweils ein relatives Risiko für die einzelnen Klassen. Als Vergleich wählten sie die Makrolide, weil diese in früheren Untersuchungen fast nie mit dieser Komplikation assoziiert gewesen waren.

Auch hierbei waren Sulfonamide und Cephalosporine die kritischsten Klassen: Verglichen mit Makroliden hatten Sulfonamide das höchste relative Risiko für Hautreaktionen (adjustierte Odds-Ratio 2,9), dicht gefolgt von den Cephalosporinen (aOR 2,6), Nitrofurantoin (aOR 2,2) und schließlich mit etwas Abstand Penicillinen (aOR 1,4) sowie Fluorchinolonen (aOR 1,3). Erstaunlich ist hier der große Unterschied im Risikopotenzial zwischen den Cephalosporinen und den Penicillinen, denn beide zählen ja zu den β-Lactam-Antibiotika.

Absolut betrachtet sei das Risiko für eine schwere Hautreaktion infolge einer Antibiotikaanwendung mit zwei Fällen pro 1000 Verordnungen allerdings recht niedrig gewesen, schreiben die Autoren. Dass zudem nur etwa einer von acht betroffenen Patienten stationär behandelt werden musste, sei ein Ergebnis, das »hinsichtlich der Schwere der Erkrankung ein gewisses Maß an Beruhigung« biete. Dennoch sollten Verordner sich dessen bewusst sein und wenn möglich ein Antibiotikum wählen, bei dem das Risiko geringer ausfällt.

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