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Pankreas

Die Verdauungsdrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist für den Stoffwechsel des Menschen gleich doppelt wichtig: Das Organ produziert nicht nur Verdauungsenzyme, die Nahrungsbestandteile zerlegen, sondern auch Hormone, die unter anderem den Zuckermetabolismus steuern.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 15.02.2022  12:30 Uhr

Quer im Oberbauch zwischen Magen, Zwölffingerdarm und Milz liegt die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt (aus »pan« griechisch für »alles« und »kreas« für »Fleisch«). Bei erwachsenen Menschen wiegt das keilförmige Drüsenorgan etwa 60 bis 100 g und ist 14 bis 18 cm lang. Es ist in die Abschnitte Pankreaskopf, -körper und -schwanz unterteilt. Anders als die meisten anderen Drüsen hat die Bauchspeicheldrüse einen exokrinen und einen endokrinen Anteil, sie setzt also Stoffe sowohl aus dem Körper (in das Darmlumen) als auch ins Innere des Körpers, ins Blut, frei.

Der exokrine Anteil macht etwa 95 bis 98 Prozent des Organs aus und besteht aus sekretproduzierenden Zellen, die feine Drüsengänge (Acini) umgeben. Die Acinuszellen produzieren eine Reihe von Verdauungsenzymen, die über die Drüsengänge in einen Ausführgang und letztlich in den Zwölffingerdarm gelangen, wo sie beim Aufspalten der Nahrungsbestandteile mithelfen. Damit sich das Pankreas nicht selbst verdaut, liegt ein Teil der Enzyme, vor allem die Proteasen, als inaktive Vorstufen vor, die erst im Darm aktiviert werden. Etwa 1,5 Liter Sekret produziert der exokrine Teil des Pankreas täglich und ist damit die wichtigste Verdauungsdrüse des Menschen.

Zu den Pankreasenzymen gehören solche zur Eiweißspaltung wie Trypsin, Chymotrypsin und Aminopeptidasen, Enzyme zur Kohlehydratspaltung (α-Amylase) und nukleinsäurezerlegende Enzyme wie Ribonucleasen. Zudem werden noch eine Reihe von Enzymen zum Fettabbau wie Pankreaslipase, Lysophospholipase und Phospholipase A freigesetzt. Das Sekret der Bauchspeicheldrüse enthält zudem Bicarbonat, das den pH des Speisebreis anhebt, der aufgrund der Magensäure sehr niedrig ist. Der pH-Anstieg trägt auch zur Aktivierung einiger Verdauungsenzyme bei.

Das Pankreas als Hormonproduzent

Kleiner, aber bekannter ist der endokrine Anteil des Pankreas: die sogenannten Langerhans-Inseln. Diese ein bis zwei Millionen rundlichen Zellhaufen befinden sich verstreut im exokrinen Gewebe, vor allem im Pankreaskörper und -schwanz, eingebettet. In ihnen lassen sich verschiedene Zelltypen unterscheiden, die Hormone produzieren und ins Blut abgeben. So sezernieren die α-Zellen Glucagon, die β-Zellen Insulin und die δ-Zellen Somatostatin. Zudem sind in den Inseln auch PP-Zellen enthalten, die pankreatisches Polypeptid freisetzen, und ε-Zellen, die Ghrelin produzieren. Einen sehr geringen Anteil der Inselzellen machen enterochromaffine Zellen (EC-Zellen) aus, die Serotonin freisetzen.

Die Hormone besitzen wichtige Funktionen im Organismus: Glucagon und Insulin regulieren antagonistisch den Blutzuckerspiegel, Somatostatin ist ein Regulator des Hormon- und Nervensystems und hemmt zudem die Ausschüttung der Pankreasenzyme. Ghrelin wirkt appetitanregend, während das pankreatische Polypeptid ein Gefühl der Sättigung bewirkt – Letzteres wird vor allem bei der Aufnahme von proteinreicher Nahrung ausgeschüttet. Serotonin wiederum hat vielfältige Funktionen im ZNS, im Darm steigert es die Peristaltik.

Entsprechend der wichtigen Funktionen der Pankreasenzyme und -hormone haben Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Die häufigste Störung der Pankreasfunktion ist Diabetes mellitus, die bei Typ-2-Diabetes in der Regel sowohl auf eine zu geringe Produktion des Hormons Insulin als auch auf ein zu geringes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin zurückgeht. Man spricht auch von einem relativen Insulinmangel. Bei Typ-1-Diabetes richtet sich dagegen das Immunsystem gegen die insulinproduzierenden β-Zellen der Bauchspeicheldrüse, was zu einem absoluten Insulinmangel führt. Typ-1-Diabetiker sind daher im Gegensatz zu Typ-2-Diabetikern immer insulinpflichtig.

Ist die exokrine Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört, etwa bei einer Pankreasinsuffizienz, treten Schwierigkeiten mit der Verdauung auf: Es kann zu Blähungen, Durchfall, Fettstühlen und Gewichtsverlust kommen. Eine Insuffizienz kann unter anderem durch eine chronische Pankreatitis, ein Pankreaskarzinom, Mukoviszidose oder Pankreasoperationen zustande kommen. Den Mangel an Verdauungsenzymen kann man durch Pankreatinpräparate ausgleichen.

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