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Grün entspannt den Bauch
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Die Top 5 der Magen-Darm-Phytos

Von evidenzbasiert bis hin zu jahrhundertealten Hausmitteln: Bei der Indikation gastrointestinaler Beschwerden ist die pharmazeutisch-qualitative Spannweite pflanzlicher Zubereitungen groß. Professor Dr. Robert Fürst vom Department Pharmazie der Universität München stellt die Top 5 der studiengeprüften Arzneimittel vor.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 15.05.2024  09:00 Uhr

Ingwer für Kinetosen

Als belegt sieht Fürst den Einsatz von Ingwerwurzelstock (wie Zintona®) bei der Indikation Reiseübelkeit. Die Monographie des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ordnet die gepulverte Droge dem well-established use zu. Die Wirksamkeit von 1 bis 2 Gramm eine halbe bis eine Stunde vor der Reise eingenommen ist bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren belegt. »Interessant ist, dass hier nicht der Extrakt, sondern ein Pulver positiv bewertet wird. Einen Extrakt könnte man wohl niedriger dosieren oder die Patienten könnten bei einem Extrakt weniger Volumen einnehmen. Leider ist das Präparat diesbezüglich nicht weiterentwickelt worden. In einem Extrakt mit einer angereicherten Fraktion von Scharfstoffen würde ich Vorteile sehen«, wertet Fürst.

Potenzial hat der Einsatz von Ingwerwurzelstock laut des Pharmazeutischen Biologen auch bei der schwangerschaftsbedingten Übelkeit. »Es gibt Studien mit Schwangeren – was sehr positiv ist. Deren Ergebnisse waren jedoch sehr heterogen. Sicherheitsbedenken gab es dagegen nicht. Insofern betrachte ich den Ingwerwurzelstock als eine Option. In der Apotheke ist dahingehend zu beraten, ob sich die Schwangere damit wohl fühlt.«

Artischocke kann was

Für gallebedingte Verdauungsstörungen hat die EMA Trockenextrakten aus Blättern der Artischocke den well-established use nicht anerkannt. Dennoch gibt es laut Fürst zumindest eine klinische Studie, die mit Hepar® SL forte durchgeführt wurde und laut der »es sinnvoll ist, über den Einsatz in diesem Bereich nachzudenken«.

Er hält die Artischocke zur Unterstützung der Gallefunktion und damit bei dyspeptischen Beschwerden für eine wertvolle Arzneipflanze. »Durch die galletreibende Wirkung kommt es auch zu einer leichten Senkung des Cholesterinspiegels. Das ist eine Option für Patienten, die an der Grenze zu einem Statin sind, wenn Lebensstiländerungen angedacht sind. Am besten in Kombination mit Flohsamenschalen kann man einiges erreichen. Hier kann man mit der Phytotherapie evidenzbasiert unterstützen.«

 

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