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Coronavirus-Ursprung

Die Theorie von den zwei Wirten

Woher stammt das Coronavirus? Nur wenn das klar ist, können ähnliche Pandemien in Zukunft verhindert werden. Die wahrscheinlichste Route sei, dass das Virus von Fledermäusen über ein anderes Tier auf den Menschen überging, sagt jetzt die WHO.
PZ
dpa
30.03.2021  10:00 Uhr

Der Ursprung der weltweiten Coronapandemie liegt aller Wahrscheinlichkeit nach im Tierreich. Diese schon mehrfach geäußerte These untermauert auch das Expertenteam, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Januar und Februar im chinesischen Wuhan war. Das Team beurteilt es in seinem mit Spannung erwarteten Abschlussbericht zu der Reise als «wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich», dass das Virus von einem Tier über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist. Der Bericht lag der der Deutschen Presse-Agentur in Genf vor.

Außer Fledermäusen sind auch Schuppentiere als möglicher Ausgangspunkt der Coronavirus-Pandemie im Visier der Forscher. Wissenschaftler empfehlen, die Schuppentiere bei der Suche nach dem Ursprung einzubeziehen. Auch Nerze und Katzen könnten Wirte des Virus sein, schrieben die Wissenschaftler, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China nach dem Ursprung des Virus suchten, in ihrem Abschlussbericht.

Die These, dass das Virus aus Versehen aus einem Viren-Labor entwich und sich verbreitete, gilt demnach als «extrem unwahrscheinlicher Weg». Die drei Labore in Wuhan, die mit Coronaviren arbeiten, seien gut gemanagt und hätten keinerlei Fälle von Atemwegserkrankungen in den Wochen und Monaten vor Dezember 2019 verzeichnet, heißt es in dem Bericht. Nach ihren Angaben sei vor dem Ausbruch auch nicht mit diesen Viren gearbeitet worden.

Nicht untersucht wurde die Hypothese einer absichtlichen Verbreitung oder absichtlichen Herstellung des SARS-CoV-2 zur Verbreitung, wie es weiter hieß. «Letzteres wurde von anderen Wissenschaftlern nach Analysen der Genome ausgeschlossen.» Die WHO wollte den Bericht am Dienstag zunächst den 194 Mitgliedsländern präsentieren und ihn anschließend am Nachmittag veröffentlichen. Zuvor hatten einige Medien aus dem Entwurf zitiert. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus wollte sich am Montag noch nicht zu Einzelheiten äußern. Er betonte aber mehrfach: «Alle Hypothesen sind auf dem Tisch und müssen weiter untersucht werden.»

Das WHO-Team umfasste 17 Experten, die die Arbeit teils aus dem Ausland unterstützten. Das Team hatte zum Ende der Mission Anfang Februar gesagt, es sei «extrem unwahrscheinlich», dass das Virus aus einem Labor in Wuhan entwichen sei. Kritiker argwöhnten, dass dies auf chinesischen Druck hin passierte. In «Science» verteidigte Team-Leiter Peter Ben Embarek die Einschätzung. Das Team habe von dritter Seite keine belastbaren Hinweise erhalten, um anderslautende Vermutungen zu stützen. Er fügte hinzu: «Die Tatsache, dass die Hypothese als extrem unwahrscheinlich eingestuft wird, heißt nicht, dass sie unmöglich ist. Wir schließen diese Tür nicht.»

China pocht darauf, auch in anderen Ländern nach einem möglichen Ursprung des Virus zu suchen. Die Regierung propagiert die These, das Virus könne auch aus dem Ausland über tiefgefrorene Lebensmittel nach China eingeschleppt worden sein. Auf einigen Importprodukten waren Viren gefunden worden. Das hat Embarek aber schon mehrfach als höchst unwahrscheinlich zurückgewiesen. Es stelle sich allenfalls die Frage, ob die Viren über den lokalen Handel mit Tiefkühlprodukten aus Südchina nach Wuhan gebracht wurden, sagte er Mitte Februar. 

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