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Depression

Die Serotonin-Hypothese wackelt

Die Annahme, dass eine Depression durch einen Serotoninmangel im Gehirn ausgelöst wird, der sich medikamentös beheben lässt, ist genau das: eine Annahme – die möglicherweise falsch ist. Ein internationales Forscherteam hat Belege gesammelt, die die Serotonin-Hypothese widerlegen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 20.07.2022  16:00 Uhr
Ergebnisse »wirklich nicht überraschend«

Ergebnisse »wirklich nicht überraschend«

Kritik an der aktuellen Studie kommt von verschiedenen unabhängigen Experten. So sagt etwa Dr. Gitte Moos Knudsen, Professorin für Neurobiologie an der Universität Kopenhagen: »Die Autoren rechtfertigen ihre Untersuchung mit der Behauptung, es sei ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Depression durch einen Serotoninmangel im Gehirn ausgelöst werde. Der Irrglaube besteht aber darin, dass die Depression eine einzige Krankheit sei, der ein einziger biochemischer Defizit zugrunde liegt.«

In der Tat geht man mittlerweile davon aus, dass es sich bei der Depression nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt, sondern um eine Sammlung verschiedener Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen. So merkt auch Dr. Michael Bloomfield, der wie die Erstautorin der Publikation am University College London forscht, aber nicht an der Arbeit beteiligt war, an: »Ich habe wohl noch nie einen seriösen Forscher getroffen, der glaubt, dass jede Form der Depression auf einem einfachen Ungleichgewicht von Serotonin beruht.« Für ihn seien die Ergebnisse des Umbrella-Reviews »wirklich nicht überraschend«.

Und was sagt die deutsche Leitlinie dazu? Sie erkennt an, dass die Wirkung von Antidepressiva »zu Teilen auf Placebo- und unspezifische Effekte zurückzuführen und die Wirkungsdifferenz zu Placebo eher klein ist«. Dennoch sehen die Leitlinienautoren »weiterhin eine klinische Relevanz der Antidepressiva als gegeben an«.

Einen depressiven Patienten ausschließlich medikamentös zu behandeln, reiche aber nicht aus. Grundsätzlich müsse eine Pharmakotherapie bei Depression in ein therapeutisches Gesamtkonzept eingebettet sein, das auch psychotherapeutische und psychosoziale Interventionen umfasse. Diese Empfehlung ist so fundiert, dass sie durch die Ergebnisse des neuen Reviews eher noch bestärkt als infrage gestellt wird.

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