Die richtige Taktik für Impfgespräche |
Jennifer Evans |
21.05.2025 07:00 Uhr |
Ein weiteres wirksames Kommunikationsmittel ist das sogenannte Prebunking. Dabei geht es darum, Falschinformationen zuvorzukommen. Zum Beispiel: »Es gibt viele ungenaue Informationen über Impfstoffe, die verunsichern können. Ich kann Ihnen gern verlässliche Quellen empfehlen.« So lassen sich Mythen vorab proaktiv entkräften. Der Ansatz wirkt präventiv wie ein Impfstoff gegen Fehlinformation.
Spezifische Ängste erfordern eine fundierte und gleichzeitig verständliche Antwort. Zur Sicherheit von Impfstoffen könnte medizinisches Personal etwa sagen: »Ja, seltene Nebenwirkungen können auftreten. Doch das Risiko ist deutlich geringer als das durch die Krankheiten selbst.« Auch Sorgen über Inhaltsstoffe gilt es richtig einzuordnen – etwa so: »Die Mengen von Aluminium oder Thiomersal in Impfstoffen sind geringer als das, was Kinder täglich aus der Umwelt aufnehmen.« Oder zum Immunsystem: »Es begegnet täglich Tausenden von Antigenen – Impfstoffe sind da kein Ausnahmezustand, sondern gezielte Vorbereitung.«
Oder anstatt einfach zu behaupten, dass Impfstoffe sicher sind, rät O’Leary zu erklären, dass vor ihrer Zulassung strenge Sicherheitsprüfungen erfolgen und sie vom Markt genommen werden müssen, wenn ernsthafte Sicherheitsbedenken auftreten. Das schaffe Vertrauen, betont er.
Zusätzlich lässt sich die Kommunikation durch wertebasierte Botschaften stärken. Wer in solchen Gesprächen Impfungen in Einklang mit den Werten der Eltern bringe, treffe auf mehr Verständnis, schreibt er. Viele impfkritische Eltern schätzen demnach natürliche Gesundheitsmethoden und persönliche Autonomie.
Vor diesem Hintergrund lässt sich gut argumentieren, dass Vakzine die natürlichen Abwehrkräfte der Kinder unterstützen können oder die persönliche Freiheit zu schützen, indem sie schwere Krankheiten verhindern. Ein Hinweis auf den Schutz für Neugeborene, chronisch erkrankter Menschen oder immungeschwächter und älterer Personen kann ebenfalls Wirkung zeigen. Dies Aussagen appellieren an den Gemeinschaftssinn der Eltern.
Der Studienautor stellt jedoch klar, dass Impfgespräche nicht bloß einmalige Diskussionen sind, sondern kontinuierliche Dialoge bleiben werden und ermuntert die Heilberuflerinnen und Heilberufler dranzubleiben. Denn Eltern, die heute vielleicht noch zögerten, könnten vielleicht morgen bereit sein, ihr Kind impfen zu lassen.. Wichtig sei, bei einer klaren Linie zu bleiben, die aus konsequenter Kommunikation, respektvollem Umgang und fachlich fundierten Informationen bestehe. So könne aus Verunsicherung mit der Zeit Vertrauen wachsen, ist O’Leary überzeugt.