»Die Preise für neue Medikamente sind durch die Decke gegangen« |
| Cornelia Dölger |
| 12.11.2025 10:00 Uhr |
Im Oktober hatte das Bundeskabinett grünes Licht für die Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) gegeben, die die GKV um insgesamt zwei Milliarden Euro entlasten sollen. Den Hauptteil der Einschnitte trägt der Krankenhaussektor. Sparen müssen demnach auch die Kassen selbst, und zwar bei den Verwaltungskosten. Blatt betonte, die Kassen leisteten darüber hinaus einen Beitrag, indem sie auf bessere Patientensteuerung und mehr Prävention setzten.
Die immer wieder aufflammende Diskussion darüber, wie viele Krankenkassen in Deutschland nötig sind, bezeichnete der Verbandschef als »Alibi-Diskussion«. Derzeit gibt es 94 Anbieter – im Jahr 2000 seien es noch mehr als 400 gewesen. Im Übrigen lägen die Verwaltungskosten bei nur vier Prozent der Ausgaben der Kassen. »Die gesetzlichen Krankenkassen betreuen 75 Millionen Versicherte und das würde sich auch bei einer niedrigeren Zahl von Kassen nicht ändern.«
Blatt kritisierte zudem, dass der Bund die von der Ampelkoalition angeschobene Krankenhausreform verwässere, etwa indem er den Ländern gegenüber zu viele Zugeständnisse mache. Spezialisierung und gleichzeitige Grundsicherung der Versorgung müssten das Ziel sein – und nicht, »möglichst viele Krankenhäuser zu haben«, wie es die Länder forcierten. »Das finden wir nicht richtig, und das ist auch nicht im Sinne der Behandlungsqualität.«