»Die Politik zerstört das System Apotheke« |
Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände geht in diesem Jahr von rund 600 Apothekenschließungen aus. Zum Stand 31. Dezember 2022 waren es noch 18.068 öffentliche Apotheken bundesweit; damit wird die Zahl auf unter 17.500 Apotheken vor Ort sinken. Bereits in den drei Vorjahren hatte die Apothekenzahl um 322 (2020), 292 (2021) und 393 (2022) Betriebe abgenommen.
»Ohne finanzielle Stützung der Apotheken werden wir im nächsten Jahr einen weiteren, noch nie dagewesenen Rekord an Apothekenschließungen erleben«, prognostizieren Lund und Graue. Leidtragende werden kranke Mitbürgerinnen und Mitbürger sein. »Das ist nicht hinnehmbar! Apotheken müssen deshalb JETZT gestärkt werden!«
Den Plänen von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) erteilen sie eine klare Absage: »Kein Patient, keine Patientin braucht eine von Herrn Bundesgesundheitsminister Lauterbach vorgesehene Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker, die weder Notdienste versieht, noch individuelle Arzneimittel herstellt.« Gefragt sei eine zuverlässige, kompetente und persönliche Arzneimittelversorgung. »Die Bundesregierung sollte sich endlich bei ihren Plänen an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten und an dem Versorgungsalltag orientieren«, so Niedersachsens Vorsitzender Groeneveld.
»Das ist ein vergiftetes Angebot, es wird nicht zu Mehrgründungen etwa auf dem Land führen und ist nicht im Sinne der Patienten«, meint auch Thomas Real, stellvertretender Vorsitzender des Bremer Apothekervereins. Er rechnet mit einer genauso hohen Protestbeteiligung wie schon am 14. Juni.
Die lokalen und überregionalen Medien haben die Protestankündigungen bereits aufgegriffen und berichten von den Forderungen der Apotheken.