»Die Politik spart mit dem Rasenmäher« |
Annette Rößler |
23.11.2022 15:00 Uhr |
Das sei keine einfache Aufgabe, denn momentan sei die Stimmung bei den Apothekern so schlecht wie nie zuvor – und das, obwohl sie derzeit so viele Möglichkeiten hätten, wie noch nie, sagte die Präsidentin wohl mit Blick auf Angebote wie die pharmazeutischen Dienstleistungen und das Impfen in der Apotheke. Ihrem Unmut auf kreative Art und Weise Luft gemacht habe die Kollegin Doreen Wegener mit ihrem Youtube-Protestsong »Was soll das?«. Nun sei Wegener auch auf einer weiteren Youtube-Site aktiv, die unter der Überschrift #druckaufGKV entsteht.
Nicht nur Apothekerinnen und Apotheker, sondern auch Beschäftigte aus anderen Bereichen des Gesundheitswesens berichteten dort von frustrierenden Erfahrungen in ihrem Berufsleben und machten so auf ihre Probleme aufmerksam. »Die GKV ist zwar nicht für alle diese Probleme der richtige Ansprechpartner, denn sie handelt ja nicht in einem luftleeren Raum«, gab Kemmritz zu bedenken. Gleichwohl sei es eine »sehr kreative Website, die da aufgebaut wurde«.
Um kreative Lösungen, die für die Arbeit in der Apotheke nützlich sind, ging es auch bei der Aussprache über Projekte, die die AKB finanziell fördern könnte. Die Kammer stellt für solche Projekte Mittel zur Verfügung; so hat sie im vergangenen Jahr etwa das Projekt »TEAM« gefördert, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Studierenden der Pharmazie und der Medizin an der FU Berlin stärkt. Für die Förderung im laufenden Jahr gab es drei Bewerber: »Interdisziplinäre Polypharmazieanalyse in der Häuslichkeit«, »Optimiertes Personalmatching« sowie »Schaufenstermaterialien mit Klima- und Umweltbezug für Apotheken«.
Diskutiert wurde bei der Delegiertenversammlung vor allem über das dritte Projekt. Dieses sei reine Umweltpolitik und die Förderung daher nicht Aufgabe derApothekerkammer, lautete eine Kritik. Letztlich wurde die Förderung aller drei Projekte von der Delegiertenversammlung mehrheitlich abgelehnt.