Die Parasiten wieder loswerden |
Wurden Kopfläuse festgestellt, sollte rasch eine entsprechende Behandlung erfolgen. Am zuverlässigsten hat sich eine Kombination aus einem Kopflausmittel mit wiederholtem nassen Auskämmen mit einem engzinkigen Kamm erwiesen (Kasten). Unabhängig vom verwendeten Mittel gilt außerdem: Der Behandlungserfolg wird maßgeblich durch die korrekte Anwendung bestimmt.
Tag 1: mit einem Insektizid behandeln und anschließend nass auskämmen
Tag 5: nass auskämmen, um früh nachgeschlüpfte Larven zu entfernen, bevor sie mobil sind
Tag 8, 9 oder 10: erneut mit dem Insektizid behandeln, um spät geschlüpfte Larven abzutöten
Tag 13: Kontrolluntersuchung durch nasses Auskämmen
Tag 17: eventuell letzte Kontrolle durch nasses Auskämmen
Zur Behandlung stehen verschiedene Kopflausmittel zur Verfügung. Einige enthalten ein Insektizid wie das aus Chrysanthemen hergestellte Pyrethrum (etwa Goldgeist® forte) oder synthetische Verbindungen wie Permethrin (etwa Infectopedicul®). Diese wirken neurotoxisch auf Insekten, nicht aber beim Menschen. Über Resistenzen wurde berichtet, über deren Ausmaß ist jedoch wenig bekannt. Auf physikalischem Weg wirkt Dimeticon (zum Beispiel Jacutin® Pedicul Fluid oder Nyda®). Das Silikonöl verschließt vermutlich die Atemöffnungen der Läuse, wodurch diese »ersticken«. Resistenzen sind nicht bekannt. Verschiedene Produkte sind brennbar. Zu jedweder Zündquelle muss daher bei der Anwendung ausreichend Abstand gehalten werden. Auf ähnliche Weise wie Silikonöle wirken vermutlich Neem-Extrakte (etwa Licener®) oder Mineralöl (etwa Mosquito®).
Eine prophylaktische Behandlung von Kontaktpersonen im häuslichen Umfeld wird nicht grundsätzlich empfohlen, sollte aber erwogen werden, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Die Deutsche Pediculosis Gesellschaft rät dazu, vor einer eventuellen Mitbehandlung einen Läusebefall zunächst durch nasses Auskämmen zu überprüfen und dann zu entscheiden.