Die Folgen der Honorar-Reform |
Alexander Müller |
21.12.2023 15:30 Uhr |
Dagegen sieht Minister Lauterbach im dritten Schritt seiner Honorarreform immerhin eine Art Dynamisierung vor. Das Fixum soll künftig zwischen Deutschem Apothekerverband (DAV) und GKV-Spitzenverband ausgehandelt werden. Und dabei sollen Grundlohnsumme, Verbraucherpreisindex und »die Entwicklung der Versorgungssituation zur Sicherstellung einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung« einfließen.
Ob sich in den Verhandlungen mit dem Kassenverband angemessene Steigerungen durchsetzen lassen, lässt sich schwer prognostizieren, da im ersten Schritt ein Gutachten Aufschluss über die aktuelle Lage geben soll. Und die Apothekerschaft hat in Verhandlungsrunden mit den Kassen und vor Schiedsstellen schon so ihre Erfahrungen mit alternativen Fakten gemacht. Aber immerhin: Eine Dynamisierung steht im Raum.
Die Sache hat aber noch einen kalendarischen Haken: Das neu definierte Fixum soll erstmals 2027 greifen, müsste also mutmaßlich im Sommer 2026 verhandelt werden. Im Herbst 2025 steht die nächste Bundestagswahl an. Es sieht aus, als wollte sich Minister Lauterbach die Apotheken mit ihren Honorarfragen in dieser Legislaturperiode vom Hals halten. Damit könnte die ABDA vermutlich sogar leben, wenn es bis dahin eine angemessene Finanzierung gäbe, um den rasanten Rückgang an Apotheken zu stoppen.