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Weibliche Ärzte

Die besseren Patientinnen-Versteherinnen

Wenn ein Patient akut ins Krankenhaus aufgenommen wird, ist es offenbar nicht egal, ob der behandelnde Arzt eine Frau oder ein Mann ist. Eine Untersuchung aus den USA zeigt: Bei Behandlung durch eine Ärztin ist die Mortalität geringer, vor allem die der Patientinnen.
Annette Rößler
23.04.2024  08:30 Uhr

Kleine, aber bedeutsame Unterschiede

Obwohl es sich hierbei nur um Unterschiede im Nachkommabereich handelt, sind sie aus Sicht der Autoren durchaus relevant. In absoluten Zahlen bedeute es, dass von 417 akut ins Krankenhaus aufgenommenen weiblichen Medicare-Versicherten eine mehr versterbe, wenn sie statt von einer Ärztin von einem Arzt behandelt werde. Und eine von 208 Versicherten müsse aus diesem Grund erneut ins Krankenhaus aufgenommen werden.

Weil sie mit ihrem Studiendesign mögliche Verzerrungen, etwa durch eine bewusste Arztwahl, weitestgehend ausschließen konnten, halten die Forschenden ihre Ergebnisse für robust. Sie seien aber, da die Patienten allesamt mindestens 65 Jahre alt waren, nicht auf jüngere Populationen übertragbar. Auch für den ambulanten Bereich, eine Behandlung durch spezialisierte Ärzte und – wie man als deutscher Leser der Studie ergänzen muss – andere Länder müssen diese Beobachtungen nicht zwangsläufig zutreffen.

Sie decken sich aber mit den Ergebnissen früherer Studien und es gibt plausible Erklärungen dafür, dass der Unterschied tatsächlich vorhanden ist. Drei nennen die Autoren:

  • Männliche Ärzte neigen mitunter dazu, die Schwere der Beschwerden von Frauen zu unterschätzen. Dies wurde bereits gezeigt für Schmerzen und gastrointestinale sowie kardiovaskuläre Symptome. Werden ihre Beschwerden nicht genügend ernst genommen, kann das dazu führen, dass Patientinnen nur verzögert oder gar nicht adäquat behandelt werden.
  • Frauen, also auch Ärztinnen, können meistens besser kommunizieren als Männer. Daher sind Patientinnen und Patienten von Ärztinnen möglicherweise besser über ihre Erkrankung informiert, was wiederum Konsequenzen für das Behandlungsergebnis haben kann.
  • Gegenüber einer Ärztin verspüren Patientinnen möglicherweise weniger Scham bei Untersuchungen von »private body parts«, wie es in der Studie heißt. Im Extremfall könnten Vorbehalte gegen männliche Untersucher dazu führen, dass die körperliche Untersuchung von weiblichen Patienten nicht gründlich genug stattfindet.
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