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PZ-Nachgefragt

»Die Arbeit in der Apotheke kann süchtig machen«

Die Dankbarkeit der Patienten ist erfüllend und das Tätigkeitsspektrum in einer Apotheke enorm. Dennoch ist es für den pharmazeutischen Nachwuchs oft nicht besonders attraktiv, in einer Offizin zu arbeiten. Wie sich diese Einstellung künftig vielleicht verändern lässt, war Thema einer Diskussionsrunde des Formats »PZ-Nachgefragt« auf der diesjährigen Expopharm in München.
Jennifer Evans
19.09.2022  10:30 Uhr

Der klassische Job eines Apothekers ist Vergangenheit. Nun gilt es, den Nachwuchs auf die neuen Herausforderungen in Richtung eines »Multichannel-Geschäfts« vorzubereiten. Zu diesem Fazit kamen die Teilnehmer der Diskussionsrunde, die mit PZ-Chefredakteur Benjamin Rohrer im Rahmen des Formats »PZ-Nachgefragt« am Samstag auf der Expopharm in München über Chancen der Apotheke der Zukunft diskutierten.

Viele Pharmaziestudierende haben nicht vor, eine eigene Apotheke zu eröffnen. Das Problem: fehlendes Wissen, Gründungsangst und eine ungewisse Zukunft. So fasst Miriam Sprafke, Präsidentin des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD), die Stimmung in der Studentenschaft zusammen. Das Studium bereite einen einfach nicht darauf vor, Inhaber einer Offizin zu werden und so sei es schwierig, die nötige Verantwortung im Vorfeld richtig einzuschätzen.

»Sicherheit gibt es in keiner Branche«, entgegnete ihr ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Vielmehr gelte es, sich seine Position immer wieder neu zu erarbeiten – und das jeden Tag. Der Beruf belohne einen dafür aber mit viel Gestaltungsspielraum. »Auch die Politik erwartet ein größeres Leistungsspektrum von den Apotheken«, betonte sie. Aber gerade diese Perspektive könne den Beruf ja auch attraktiv machen. Fest steht für die ABDA-Präsidentin auf jeden Fall eins: »Eine Verengung der Tätigkeit allein auf das Arzneimittel ist nicht zukunftsfähig«.

Nicht jeder muss mehr alles können

Dem konnte die Berliner Apothekeninhaberin Dr. Ina Lucas nur zustimmen. »Acht Stunden Handverkauf ist utopisch«, sagte sie. In ihren Augen ist es nämlich nicht mehr zeitgemäß, dass alle Teammitglieder alles können. Stattdessen gehöre es zu den Aufgaben eines Apothekenleiters, seinen Mitarbeitern zuzuhören und sie dann gemäß ihrer Stärken und Leidenschaften einzusetzen. Trotz aller Veränderungen des Berufs bleibt er für Lucas immer noch der schönste der Welt. »Die Arbeit in der Apotheke kann süchtig machen«, meint sie. Denn in kaum einer anderen Branche bekomme man solch direktes Feedback wie von den Kunden einer Offizin. Und diese Wertschätzung und Dankbarkeit der Patienten spiele auch für das pharmazeutische Personal oft eine entscheidendere Rolle als die Höhe des Gehalts.

Für die Arbeit in der Apotheke rät auch der Apothekeninhaber aus Baden-Württemberg Dr. Björn Schittenhelm Begeisterung mitzubringen. Daher möchte er alle, die zwischen 25 und 45 Jahre alt sind, motivieren sich für die Zukunft des Berufsstands stark zu machen. Er gründete daher eine Initiative namens »AByou«, um eine Brücke zur ABDA zu schlagen, wie er erläuterte. Overwiening freut sich über den Impuls. Denn sie ist sicher: »Die Gesellschaft braucht uns in Zukunft«.

Die ganze Diskussion können Sie auch noch einmal im Video verfolgen:

 

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