Diabetischem Fußsyndrom richtig vorbeugen |
Christina Hohmann-Jeddi |
08.04.2025 12:00 Uhr |
Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms setzt daher an verschiedenen Punkten an: Antibiotika gegen die Infektion, Säuberung der Wunde, Entfernung von abgestorbenem Gewebe sowie Entlastung des Fußes. Für Letzteres kann zunächst Bettruhe nötig sein, später helfen Spezialschuhe, Orthesen oder Gipsverbände weiter. Zudem kann die Durchblutung im betroffenen Bein beziehungsweise Fuß operativ verbessert werden, wobei Ballondilatationen, Stentimplantationen und Bypass-Operationen infrage kommen. Die Durchblutung müsse verbessert werde, weil sonst weder Antibiotika noch Immunzellen zum entzündeten Gewebe gelangen könnten und die Wunde nicht heile.
Es werde zu wenig getan, um Amputationen zu vermeiden und Füße zu retten, sagte der Mediziner. Etwa 35.000 Amputationen würden pro Jahr in Deutschland an Diabetikern vorgenommen – mit der höchsten Rate in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. »Der eigentliche Skandal ist, dass sich niemand darum kümmert.« Das Apothekenpersonal könne helfen, die Amputationsrate zu senken, indem sie Menschen mit Diabetes gezielt ansprechen, wenn diese über einen längeren Zeitraum Materialien zur Wundversorgung kauften. Betroffene mit diabetischem Fußsyndrom sollten an spezialisierte Zentren verwiesen werden, wo die Chance, den Fuß zu erhalten, größer ist.