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Europäischer Vergleich 
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Deutschland tut zu wenig zur Prävention 

Eine vergleichende Analyse zeigt, dass Deutschland bei der Krankheitsprävention zu den Schlusslichtern in Europa gehört. Insbesondere in den Feldern Tabak, Alkohol und Ernährung tut die Bundesrepublik demnach zu wenig zum Schutz der Bevölkerung. 
AutorKontaktPZ
Datum 05.12.2025  16:20 Uhr

In Deutschland existieren gravierende Lücken in der Präventionspolitik. Das zeigt der am Donnerstag in Berlin erstmals vorgestellte Public Health Index (PHI) des AOK-Bundesverbandes und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Trotz hoher Gesundheitsausgaben hierzulande setzen andere Staaten demnach in Nord- und Zentraleuropa weit mehr wirksame Maßnahmen um. Unter den 18 untersuchten Staaten rangiert Deutschland auf Platz 17. Am besten schneiden Großbritannien, Finnland und Irland ab. Am schlechtesten die Schweiz.

Der Index vergleicht den Umsetzungsstand wissenschaftlich empfohlener Maßnahmen in den Bereichen Tabak, Alkohol, Ernährung und Bewegung. Während Deutschland in den ersten drei Sektoren weit zurückliegt, reicht es im Handlungsfeld Bewegung für einen Mittelfeldplatz.

AOK-Bundesverbandschefin Carola Reimann sprach von einem »alarmierenden Befund« und warnte vor einer »Morbiditätsexpansion« in Deutschland. Jüngere Erwachsene lebten heute mehr Jahre mit gesundheitlichen Einschränkungen als die Generation zuvor. »Deutschland lässt zu viel Präventionspotenzial ungenutzt«, monierte Reimann.

Kritik an der Gesundheitspolitik 

DKFZ-Vorstand Michael Baumann hob hervor, wie stark vermeidbare Risiken die Krankheitslast prägen. »Rund 165.000 Krebsfälle pro Jahr gehen auf Risikofaktoren zurück, die wirksam adressiert werden könnten.« Eine konsequente Verhältnisprävention könne nicht nur Krebs, sondern auch Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen vermeiden. Baumann plädierte dafür, Schulen gezielt als Orte der Prävention zu stärken, etwa durch verbindliche Ernährungsstandards. Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt betonte: »Wir müssen endlich konsequent auf Prävention setzen – dazu gehören höhere Abgaben auf Nikotin, Alkohol und Zucker.«

Die Epidemiologin und Mitautorin Ute Mons kritisierte, dass Deutschland »auch wegen massiver Lobbyeinflüsse« zurückgefallen sei. Barbara Bitzer, Sprecherin des Wissenschaftsbündnisses Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), kommentierte: »Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass freiwillige Maßnahmen der Industrie und das mantraartige Wiederholen von Appellen an die Eigenverantwortung und Aufklärung allein gescheitert sind.«

AOK-Experte Oliver Huizinga, ebenfalls Mitautor des PHI, verwies auf das zentrale Ergebnis: Deutschland setze gerade jene Maßnahmen kaum um, die nachweislich am stärksten wirken – etwa höhere Preise und Werbebeschränkungen oder verbindliche Standards in der Ernährungsumgebung. »Die politischen Rahmenbedingungen machen es in Deutschland besonders leicht, viel zu trinken, falsch zu essen und mit dem Rauchen zu beginnen«, sagte Huizinga.

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