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Pandemie-Zwischenbilanz

Deutschland schlägt sich bislang ganz gut

Nach der ersten Welle hatte man in Deutschland noch das Gefühl, gut durch die Pandemie gekommen zu sein. Doch seit der zweiten Welle sinkt die Zuversicht. Ein Blick auf die Zahlen zeigt aber: Grund zum Meckern gibt es eigentlich nicht.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 21.04.2021  09:00 Uhr

Relativ niedrige Sterblichkeit

Dass die ergriffenen Maßnahmen effektiv waren, zeigt sich auch in den Daten zur Sterblichkeit. Diese liegt in Deutschland mit kumulativ 91,9 Todesfällen auf 100.000 im internationalen Vergleich relativ niedrig. Den höchsten Wert weltweit weisen hier Tschechien und Ungarn mit 251 beziehungsweise 223 Todesfälle auf 100.000 Einwohner auf, auch Großbritannien (187/100.000) und die USA (166/100.000) haben relativ hohe Werte. Die niedrigste Sterblichkeit ist in China, Singapur und Neuseeland zu verzeichnen, bei denen weniger als 1 Person auf 100.000 Einwohner an Covid-19 gestorben ist. Die Nachbarländer Deutschlands wie Frankreich, Italien oder Österreich weisen eine höhere kumulative Sterblichkeit auf als Deutschland, ebenso wie Schweden (133/100.000), das ja bekanntlich einen Sonderweg einschlug.

Beim Thema Impfungen ist Israel führend mit 61 Prozent Erstimpfungsquote, gefolgt von Großbritannien mit fast 50 Prozent, berichtete Sarrazin. In Deutschland seien inzwischen etwa 19 Prozent der Erwachsenen mit einer ersten Impfdosis gegen das Coronavirus versorgt.

Ist die Impf-Strategie aufgegangen?

Wie effektiv war der in Deutschland beschrittene Weg, zuerst die Älteren zu impfen? Hierzu gebe es eine interessante ebenfalls in »Science« erschienene Studie, die den Effekt verschiedener Priorisierungen bestimmter Altersgruppen auf die Sterblichkeit untersucht habe, berichtete der Mediziner. Dabei hängt der Effekt auch vom R-Wert ab. Bei einem angenommenen R-Wert von 1,5 ist die beste Reduktion der Todesfälle zu erreichen, wenn man zuerst Ältere (über 60 Jahre) impft. Bei einem niedrigeren R-Wert von 1,15 fällt das Ergebnis etwas anders aus. Hier wäre es am effektivsten, die Aktiven (20- bis 49-Jährige) mit vielen Kontakten zuerst zu impfen. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Priorisierungen waren dabei allerdings gering. »In Deutschland lag der R-Wert seit Anfang 2021 zwischen 1 und 1,2«, sagte Sarrazin. Ein hoher Wert von 1,5 wurde nicht erreicht. »Daher könnte man durchaus diskutieren, ob das der richtige Weg war.«

Am Beispiel Israel könne man seiner Ansicht nach erkennen, dass es mit dem Erreichen der Herdenimmunität schwierig werden könne. Die Durchimpfung dort stagniere nach einem starken Anstieg schon seit mehreren Wochen bei etwa 60 Prozent. Um Kontaktbeschränkungen und andere Maßnahmen aufheben zu können, sei aber eine Durchimpfung von 70 Prozent oder darüber deutlich besser, so Sarrazin.

Israel unternimmt nun Anstrengungen, um auf diesen Wert zu kommen. So ziehen zum Beispiel Impfteams abends durch Bars und verabreichen den Impfstoff gegen einen freien Drink jedem Impfwiligen, zum Teil werden auch Gutscheine für Geschäfte verteilt. Dadurch sollen impfskeptische Jüngere, für die Covid-19 keine große Bedrohung darstellt, erreicht werden. »Das sind die Maßnahmen, die vielleicht auch bei uns einmal notwendig werden, wenn wir hohe Quoten erreichen wollen«, sagte der Internist.

Global gesehen sind Covid-19-Impfkampagnen noch nicht weit fortgeschritten. Anfang April habe der WHO-Direktor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus beklagt, dass das Ziel, bis zum 10. April in allen Staaten der Welt mit den Covid-19-Impfungen zu beginnen, aufgrund von Impfstoffmangel nicht erreicht werden könne. Weite Teile Afrikas hätten noch gar keine Vakzine erhalten. »Wir brauchen eine globale Anstrengung, um die Impfung zum Erfolg zu machen«, sagte Sarrazin.

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