Pharmazeutische Zeitung online
Umfrage

Deutsche für mehr Hilfe beim Rauchstopp

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland spricht sich für finanzielle Unterstützung bei der Tabakentwöhnung aus. Das geht aus einer Studie hervor, die jetzt im Open-Access-Portal des »British Medical Journal« erschien.
Christina Müller
29.08.2019  12:08 Uhr

Rauchen gilt als Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen. Während die Behandlungskosten für Folgeerscheinungen in Deutschland die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und damit die Solidargemeinschaft trägt, müssen Raucher eine Entwöhnung noch immer selbst bezahlen. Das finden viele Bundesbürger offenbar nicht in Ordnung: In einer Umfrage unter 2087 Personen ab 14 Jahren gaben 52 Prozent der Teilnehmer an, die Nikotinentwöhnung sollte für jeden Raucher kostenfrei zugänglich sein, der mit dem Qualmen aufhören möchte. Ein Viertel der Befragten war dagegen, die verbleibenden waren unentschlossen oder wollten keine Angaben machen.

Das Team um Sabrina Kastaun und Professor Daniel Kotz von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wollte wissen, welche mit Kosten verbundenen Ansätze beim Rauchstopp auf den größten Zuspruch in der Bevölkerung stoßen. Konkret fragten die Wissenschaftler neben der vollständigen Finanzierung der Entwöhnung für alle Betroffenen nach drei weiteren Optionen: der Kostenübernahme für Raucher mit chronischen körperlichen Leiden, der Erstattung für Abhängige mit psychischen Leiden und der Bereitstellung von Mitteln, um medizinisches Personal in der Beratung zu schulen.

Mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (68 Prozent) sprach sich dafür aus, chronisch kranke Raucher beim Aufhören zu unterstützen. Bei Abhängigen mit psychischen Erkrankungen waren dagegen nur 50 Prozent für die Kostenerstattung. Schulungen für medizinisches Personal sollte aus der Sicht von 62 Prozent der Befragten die Solidargemeinschaft bezahlen. Unter dem Stichwort Entwöhnungstherapie fassten die Studienautoren alle pharmakologischen und verhaltenstherapeutischen Möglichkeiten zusammen, die den Rauchstopp nachweislich fördern können.

Bisher ist die medikamentöse Unterstützung der Tabakentwöhnung von der Erstattung ausgenommen. Solche Mittel zählen zu den ausgeschlossenen Arznei-, Heil- und Hilfsmitteln, bei deren Anwendung laut Sozialrecht lediglich eine Erhöhung der Lebensqualität im Vordergrund steht. »Die Daten der Studie zeigen, dass dieser Paragraf im Sozialgesetzbuch aus suchtmedizinischer Sicht unbedingt abgeschafft werden sollte«, sagen Kotz und Kastaun. 

Die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) ist eine fortlaufende Haushaltsbefragung, die zweimonatlich soziodemografische Daten sowie Tabak- und E-Zigarettenkonsum von je etwa 2.000 Personen ab 14 Jahren erhebt. Inzwischen nahmen daran nach Angaben der Initiatoren bereits mehr als 38.000 Menschen teil. Damit sei DEBRA eine der umfangreichsten Untersuchungen rund um das Thema Rauchen in Deutschland. Bis 2019 wurde sie vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert, seit diesem Jahr unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Studie.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa