| Jennifer Evans |
| 12.05.2020 13:44 Uhr |
Raten Gesundheitsbehörden zu einer häuslichen Isolation, sind im EU-Vergleich die Deutschen am wenigsten bereit dazu. / Foto: Getty Images/Justin Paget
Während Anfang April noch 57 Prozent der Deutschen angaben, ihr Zuhause so wenig wie möglich zu verlassen, waren es Anfang Mai nur noch 47 Prozent. Aus der YouGov-Untersuchung geht auch hervor, dass jeder Siebte inzwischen bereit ist, in seinen vier Wänden Besucher zu empfangen. Im Vormonat war es hingegen noch jeder Achte.
Rückläufig ist demnach auch die Bereitschaft, sich bei Symptomen wie trockenem Husten, Fieber, Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns, Atemnot oder Atembeschwerden freiwillig in häusliche Isolation zu begeben. War dies Anfang April noch für 73 Prozent der mehr als 5.000 befragten Deutschen in Ordnung, kommt dieser Schritt Anfang Mai nur noch für 63 Prozent in Frage. Die Daten von YouGov und dem Institute of Global Health Innovation (IGHI) des Imperial College London belegen außerdem, dass andere Länder diesen Trend ebenfalls beobachten. Allerdings zeigen die europäischen Nachbarn insgesamt eine höhere Bereitschaft zur freiwilligen Isolation.
Wenn Gesundheitsbehörden zu einer siebentägigen Isolation raten, folgen dieser Empfehlung hierzulande 75 Prozent. Das ist der niedrigste Wert im Vergleich zu den 29 untersuchten Nationen. Mit Blick auf Europa gibt es bei den Briten und Italienern mit je 91 Prozent hierbei den größten Zuspruch.
Ziel der internationalen Befragung von mehr als 86.000 Personen ist es laut YouGov, Regierungen und Gesundheitssystemen in der Krise transparente Daten für evidenzbasierte Entscheidungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie an die Hand zu geben.