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ADHS-Diagnosen
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Deutlicher Anstieg bei Erwachsenen

Immer mehr Erwachsene bekommen eine ADHS-Diagnose. Steckt ein Social-Media-Hype dahinter? Wissenschaftler haben für den Anstieg mehrere Erklärungen.
AutorKontaktdpa
Datum 12.12.2025  10:00 Uhr

Deutlich mehr Erwachsene in Deutschland erhalten heute eine Erstdiagnose für Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) als noch vor zehn Jahren. Die Inzidenz, also die Zahl der Erstdiagnosen pro 10.000 Einwohner, ist von 2015 bis 2024 um 199 Prozent gestiegen – von rund 8,6 auf 25,7 pro 10.000, wie eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zeigt, die im »Deutschen Ärzteblatt International« veröffentlicht wurde.

Besonders stark angestiegen ist die Zahl der Erstdiagnosen seit 2021, vor allem bei Frauen. 2021 waren es 12,7 pro 10.000, 2024 schon 25,7, unabhängig vom Geschlecht.

Der Anstieg ist kein rein deutsches Phänomen. In der kanadischen Provinz Ontario zum Beispiel ist die Zahl der jährlichen Verschreibungen von ADHS-Medikamenten zwischen 2015 und 2023 um 157 Prozent gestiegen, wie eine Studie zeigt.

Was als Erstdiagnose gilt

Die Auswertung im Ärzteblatt beruht auf Abrechnungsdaten gesetzlich Krankenversicherter ab 18 Jahren. Es wurden Daten von 17 Kassenärztlichen Vereinigungen verwendet. Die Daten für 2024 seien vorläufig, da noch nicht alle Erstdiagnosen validiert seien, hieß es.

Als erstmalig diagnostizierter Fall in einem Untersuchungsjahr gelten Versicherte, die in den zwei Jahren zuvor keine Diagnose erhalten haben. Außerdem muss die Diagnose als gesichert gekennzeichnet und dokumentiert sein. Den Kriterien nach kann es also sein, dass die untersuchten Patienten nach längerer Pause erneut, aber nicht zum allerersten Mal mit ADHS diagnostiziert wurden.

Mädchen mit ADHS fallen oft später auf

Unter 40-Jährige hatten im gesamten Zeitraum die höchste Rate an Neudiagnosen. Bei Männern lag die Inzidenz höher als bei Frauen, unabhängig vom Alter. Im Laufe der Jahre wurde der Unterschied zwischen Männern und Frauen aber immer geringer, 2024 waren sie fast gleich auf. Es sei anzunehmen, dass der Symptombeginn bei vielen Fällen deutlich früher lag und es sich größtenteils um verspätete Erstdiagnosen handele, heißt es in der Studie. Das heißt: Die Betroffenen hatten schon in ihrer Kindheit ADHS, haben aber keine Diagnose erhalten.

Bei weiblichen Betroffenen sei bekannt, dass sie im Kindesalter weniger auffielen, erklärte Dr. Swantje Matthies vom Universitätsklinikum Freiburg, die selbst nicht an der Analyse beteiligt war. Sie würden daher seltener diagnostiziert. Dass sie erst im Erwachsenenalter eine Erstdiagnose erhielten, sei für Mädchen und Frauen daher besonders plausibel.

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