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Raus aus der Tabu-Ecke

Deshalb gehen Wechseljahre alle etwas an

Für viele Menschen sind die Wechseljahre noch immer ein Tabu-Thema. Dabei wirkt sich die hormonelle Umstellung auf viele Lebensbereiche von Frauen aus. Das Klimakterium aus der Ecke der Verschwiegenheit holen, hat sich Anke Sinnigen, Gründerin von wexxeljahre.de, zur Aufgabe gemacht.
Hanke Huber
01.10.2024  11:30 Uhr

Hitzewallungen und Schwitzattacken sind wohl die bekanntesten Symptome, die mit der Hormonumstellung in den Wechseljahren einhergehen. »Man rechnet, dass etwa ein Drittel der Frauen von diesen Beschwerden stark, ein Drittel moderat und ein Drittel nicht betroffen ist«, sagt Anke Sinnigen, Expertin im Bereich Wissenschafts- und Patientenkommunikation.

Dazu gesellen sich aber noch eine ganze Reihe weiterer Symptome, die ebenfalls mit dem Klimakterium in Verbindung gebracht werden und ebenfalls Beschwerden hervorrufen können, darunter Brain Fog, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Ängste, starke Zyklusschwankungen. Diese können je nach Ausprägung auch eine große Belastung am Arbeitsplatz darstellen – und viele Frauen assoziieren sie nicht unbedingt mit der Phase des hormonellen Umbruchs.

Ein Gamechanger im Job

Wie sich die Wechseljahre im Job auswirken können, belegt auch eine Befragung von rund 2000 Frauen, die von den Hochschulen für Wirtschaft und Recht (HWR) sowie für Technik und Wirtschaft (HWT) in Berlin im Rahmen des Forschungsprojekts Meno Support durchgeführt wurde. Ihr zufolge überlegen viele Frauen, im Job kürzer zu treten. Viele waren bereits einmal wegen der Beschwerden krankgeschrieben. Eine von zehn Frauen gab an, aufgrund der Wechseljahre früher in den Ruhestand zu gehen oder schon gegangen zu sein. Bei den über 55-Jährigen galt dies sogar für fast jede fünfte Befragte.

Den Einfluss der Wechseljahre auf die Arbeit hatte zuvor bereits eine britische Studie untersucht, die in einen Report des House of Commons des Vereinigten Königreichs einging. Viele Frauen gaben darin an, gereizter und ungeduldiger mit Mitarbeitern zu sein, unter Konzentrationsstörungen und verstärkt unter Stress zu leiden.

Weil die Wechseljahre auch ein volkswirtschaftliches Thema sind, sei es so wichtig, auch in Unternehmen die Aufmerksamkeit für Probleme zu wecken, mit denen Frauen in dieser Lebensphase zu kämpfen haben. Das versucht Sinnigen mit ihrer Wissensplattform www.wexxeljahre.de, aber auch mit einem konkreten Mentoring-Projekt für Frauen, dem Meno-Campus, sowie einem Schulungsangebot für Unternehmen. Ihr Ziel: Die Wechseljahre und ihre Folgen stärker ins Bewusstsein zu rücken. Denn für Frauen geht es nicht nur um eine Übergangsphase, sondern ganz allgemein um die Altersgesundheit.

Weichenstellung für gesunde Jahre

»Die Wechseljahre sind eine entscheidende Phase, in der Frauen die Weichen für ihre Gesundheit richtig oder falsch stellen können«, betont Sinnigen. Der Wegfall von Estrogen und Progesteron wirkt sich auf die Herzgesundheit, den Stoffwechsel und nicht zuletzt das Risiko für Osteoporose aus. »Auch für Frauen, die ohne große Probleme durch diese Lebensphase hindurchgehen, ist es wichtig, zu erfahren, was die hormonellen Veränderungen bewirken und welche Auswirkungen sie auf die Alterserkrankungen haben.« Hier gehe es darum, einen eigenen, ganz persönlichen »Fahrplan« aufzustellen.

»Man muss ganz klar die Ernährung verändern, Kraftsport ist ein Muss und jede Frau sollte ihre Blutdruck- und fettwerte kennen«, sagt Sinnigen. Ebenso können Hormone für viele Frauen eine sinnvolle Unterstützung sein. Auch an eine Knochendichtemessung könnten Frauen um die 50 einmal denken. Manchmal ist schon in diesem Alter eine Osteopenie erkennbar, so Sinnigens Erfahrung.

Beratungkompetenz in der Apotheke

Apotheken können Frauen dabei unterstützen, das Gesundheitsthema für sich zu entdecken. »Apothekerinnen und Apotheker sind wichtige Ansprechpartner mit hoher Fachkompetenz, auf die die Kundinnen vertrauen.« Ob es um die Packungsbeilage von Hormonpräparaten geht, pflanzliche Wirkstoffe für unterschiedliche Beschwerden oder Angebote wie eine Kontrolle des Blutdrucks, des Vitamin D-Spiegels oder BIA (bioelektrische Impedanz-Analyse) -Messungen. Sinnigen sieht hier viele Anknüpfungspunkte für Apotheken, sich als Experten für die Wechseljahre zu positionieren.

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