Pharmazeutische Zeitung online
Onkologie

Der Interleukin-3-Trick von Tagraxofusp

Das Krebsmedikament Elzonris® hat die EU-Zulassung erhalten. Enthalten ist das Fusionsprotein Tagraxofusp. Sein Wirkprinzip erinnert an jenes von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten.
Sven Siebenand
18.01.2021  17:30 Uhr

Zugelassen ist das Präparat Elzonris von Stemline Therapeutics für die Erstlinientherapie bei erwachsenen Patienten mit blastischer plasmozytoider dendritischer Zellneoplasie (BPDCN). Dabei handelt es sich um eine seltene, aggressiv verlaufende, maligne Erkrankung. Die Erkrankung betrifft vor allem ältere Erwachsene.  BPDCN tritt typischerweise im Knochenmark und/oder in der Haut auf. Tagraxofusp ist der erste zugelassene Arzneistoff für die Behandlung dieser Erkrankung. 

Das Wirkprinzip des neuen Fusionsproteins erinnert an die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Für Tagraxofusp wurde die native rezeptorbindende Domäne des Diphtherietoxins (DT) im Molekül durch Interleukin-3 ersetzt.  So kann der Wirkstoff auf den Interleukin-3-Rezeptor (CD123) abzielen, welcher unter anderem auf den Krebszellen bei BPDCN  verstärkt exprimiert wird . Nach der Bindung wird das Pharmakon in die Zelle aufgenommen und die katalytische Domäne von DT durch proteolytische Spaltung freigesetzt. Diese blockiert den Elongationsfaktor 2 (EF2), der bei der Translation eine wichtige Rolle spielt. Auf diesem Wege wird  die Proteinsynthese der Krebszelle gestört, was zu Apoptose und Zelltod führt.

Tagraxofusp führte in einer Studie mit 13 zuvor unbehandelten Patienten zu einem vollständigen Ansprechen bei sieben Patienten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Hypoalbuminämie, erhöhte Transaminasen, Thrombozytopenie, Übelkeit, Müdigkeit und Pyrexie. Die schwerwiegendste Nebenwirkung, die während der Behandlung mit Elzonris auftreten kann, ist das Kapillarlecksyndrom. Dabei tritt infolge einer stark erhöhten Permeabilität der Kapillargefäße massiv Plasma in das Interstitium aus.

Elzonris wird als 1 mg/ml Konzentrat als Infusionslösung erhältlich sein. Gut möglich, dass es zukünftige weitere Einsatzgebiete des Medikaments geben wird. Denn der Interleukin-3-Rezeptor ist auch bei anderen Krebsarten verstärkt auf der Oberfläche der Tumorzellen vorhanden, etwa bei der chronischen myelomonozytären Leukämie, der akuten myeloischen Leukämie (AML) und der Myelofibrose.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa