Der Abhängigkeit zuvorkommen |
Da freut sich das Belohnungssystem des Gehirns. / Foto: Adobe Stock/Edler von Rabenstein
Oft werden die Begriffe Abhängigkeit und Sucht synonym verwendet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach in den Jahren 1957 bis 1964 von »Sucht«, danach von »Missbrauch« und »Abhängigkeit«. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung »Sucht« jedoch weiterverwendet, meist für eine erweiterte Definition von Abhängigkeit, die Verhaltenssüchte einschließt.
Die WHO beschreibt Abhängigkeit als einen Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, schädlich für den einzelnen und/oder die Gesellschaft, der durch den wiederholten Genuss einer natürlichen oder synthetischen Substanz hervorgerufen wird.
Wie sich aus Konsum eine Abhängigkeit entwickelt, ist noch nicht vollständig verstanden. Psychologische, genetische, neurobiologische und soziologische Erklärungsmodelle beleuchten unterschiedliche Entstehungswege, die in eine gemeinsame Endstrecke münden.
Alle Sucht erzeugenden Substanzen und Verhaltensweisen wirken auf das Belohnungssystem des Gehirns, das sogenannte hedonistische System. Dieses Lustzentrum besteht aus einem Nervenstrang, der sich vom Mittelhirn über das Zwischenhirn bis zum Nucleus accumbens im Limbischen System erstreckt, wo Gedanken mit Gefühlen verknüpft werden. Wird das Belohnungssystem aktiviert, setzt es verstärkt den Botenstoff Dopamin als Überträgersubstanz frei.
Das dopaminerge System verleiht Substanzen, äußeren Reizen oder auch mentalen Vorstellungen eine besondere Bedeutung. Der Dopamin-Kick gehört zur biologischen Grundausstattung des Menschen. Er setzt eine biochemische Kaskade in Gang, die Menschen mit Lustgefühlen belohnt, wenn es um lebenswichtige Dinge geht: Essen, Trinken und Sex.
Der Belohnungsprozess setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen: »wanting« und »liking«. Dabei wird »wanting«, das dem Anreiz, etwas zu bekommen, entspricht, durch einen anderen Mechanismus vermittelt als »liking«, die Lust, die daraufhin eintritt. Entwickelt sich eine Abhängigkeit, bekommen die Impulse aus dem Anreizsystem die Oberhand.
Das Gehirn organisiert sich um: Das Belohnungssystem übernimmt die Verhaltenssteuerung, das Frontalhirn kommt mit seinen bremsenden Impulsen zu spät.
Dass sich Jugendliche leichter auf Experimente mit Suchtsubstanzen einlassen, wird so besser verständlich. Das Dopamin-System reift bis zur Pubertät. Der präfrontale Cortex, der hemmend auf die Antriebe aus den Basalganglien wirkt, benötigt dazu noch die Jahre bis Mitte zwanzig.
Die Psychologie geht von einer frühen Beziehungsstörung als Wegbereiter einer Abhängigkeit aus. Die Erfahrungen der ersten beiden Lebensjahre werden im Unbewussten gespeichert. Verbal können sie nicht abgerufen werden, doch sie prägen das Gesamtklima der Kindheit und tönen die Grundstimmung oft ein Leben lang.
Trägt ein junger Mensch ein frühes Trauma durch viele kleine Verletzungen mit sich, versucht er als Erwachsener, die in ihm liegenden Defizite zu kompensieren. Das Abgleiten in eine Abhängigkeit kann so als ein unbewusster Selbstheilungsversuch verstanden werden. Welches Suchtmittel gewählt wird, hängt vermutlich auch davon ab, welche Grundgefühle gestört sind. Wer Narkotika einnimmt, versucht, Angst und Wut zu dämpfen, Stimulanzien sollen Verzweiflung und Traurigkeit vertreiben. In Alkohol werden Schuld, Scham und Einsamkeit ertränkt.
Experimentell ist dieser Zusammenhang aber noch nicht gesichert. Wahrscheinlich sind die Beziehungen zwischen seelischen Defiziten und Suchtstoff viel komplizierter.
An der genetischen Komponente einer Abhängigkeitsstörung gibt es keinen Zweifel. Das Risiko, ebenfalls abhängig zu werden, ist bei Kindern von Alkoholabhängigen viermal so groß wie bei Kindern, die nicht aus einer alkoholkranken Familie kommen. Adoptionsstudien zeigten, dass dies nicht nur ein erlerntes Verhalten ist. Auch Kinder alkoholkranker Eltern, die in anderen Familien aufwachsen, entwickeln überdurchschnittlich oft eine Abhängigkeit.
Kinder von Alkoholabhängigen haben ein vierfach höheres Risiko, ebenfalls abhängig zu werden, als Kinder aus einer nicht alkoholkranken Familie. / Foto: Adobe Stock/pressmaster
Ein »Trinker-Gen« gibt es nicht. Mehrere Gene liegen in einer besonderen, das Risiko erhöhenden Variante vor oder werden durch Gen-Gen- oder Gen-Umwelt-Interaktionen mehr oder weniger stark exprimiert und prägen so das Verhalten.
Etliche Genvarianten wurden bereits identifiziert, die bei Patienten mit einer Abhängigkeitsstörung überdurchschnittlich häufig vorkommen. Das sind beispielsweise Gene, die für Dopamin-Rezeptoren codieren. Doch da der genetische Anteil am Risikoprofil auf dem Zusammenspiel von Hunderten oder gar Tausenden von Genen mit der Umwelt beruht, bilden einzelne Genvarianten nur einen geringen Teil des Risikos ab.
Als Folge der veränderten Genexpression ändern sich auch Anzahl und Affinität prä- und postsynaptischer Rezeptoren. Nachgewiesen ist dies beim körpereigenen Opioid-System, das bei Suchtkranken wesentlich weniger Endorphine bildet.
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Alkohol, Cocain oder Nicotin beeinflussen die Hirnphysiologie auf unterschiedlichen Wegen. Am Ende steht ein Dopamin-Signal im Belohnungssystem, das neuronale Lernprozesse in Gang setzt, die sich in Abhängigkeit niederschlagen können. Zunächst wird das Suchtmittel als physischer Stimulus konsumiert. Tritt dann ein angenehmer Effekt auf, entweder als Entspannung, Stimulation oder auch als Gefühl von Kohäsion (Zusammenhalt) innerhalb einer Gruppe, unterstützt dies die Konditionierung. Eine Abhängigkeit entwickelt sich so durch Lernen am Erfolg; man spricht von einer »operanten Konditionierung«.
Hinzu kommt ein »Signal-lernen«, das auf einer klassischen Konditionierung beruht, beispielsweise wenn der unkonditionierte Reiz »Bier« mit einer Bratwurst assoziiert wird. Dann kann die Bratwurst allein als konditionierter Reiz den Wunsch nach einem Bier auslösen.
Vertiefte Kenntnisse über die Suchtentstehung zeigen auch Wege, die Entwicklung aufzuhalten und einer Abhängigkeit zuvorzukommen. Die Gene kann man nicht ändern, wohl aber das modulierende Umfeld. Ebenso können Lernprozesse umgepolt werden.
Hier setzt Suchtprävention an, die sowohl verhaltensorientiert als auch verhältnisorientiert ausgerichtet sein sollte. Während Verhaltensprävention beim einzelnen Menschen ansetzt und versucht, ihn von einem schädlichen Verhalten abzuhalten sowie emotionale Stabilität und soziale Kompetenz aufzubauen, will Verhältnisprävention die äußeren Rahmenbedingungen ändern, sei es durch eingeschränkte Verkaufszeiten, ein Werbeverbot für Alkoholika oder Steuererhöhungen.
»In Deutschland hat die Prävention lange auf Verhaltensprävention abgezielt«, sagt Dr. Beate Grossmann von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. (BVPG) im Gespräch mit der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). Das habe nur geringe Erfolge gezeigt. »Erst seit den 1990er-Jahren wird die Verhältnisprävention stärker gefördert. Das Präventionsgesetz von 2015 ermöglicht zudem eine Finanzierung verhältnispräventiver Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV).«
Klasse2000 ist das bundesweit größte Programm zur Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung in Grundschulen. / Foto: Klasse2000
Die Soziologin bezeichnet Prävention als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der die unterschiedlichen Zielgruppen auf jeweils unterschiedlichen, für sie passenden Kommunikationswegen angesprochen werden müssen. Dabei müsse das Vorgehen sowohl an die Substanz als auch auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Das zeige beispielsweise das Programm »Klasse2000« für Grundschulen, das auf die Stärkung von Gesundheits- und Lebenskompetenzen setzt. Ein spezifischeres Vorgehen wählt seit gut 20 Jahren »Be smart – Don’t start«, ein bundesweiter Wettbewerb für rauchfreie Schulklassen der Klassenstufen 6 bis 8.
»Individualprävention gelingt erst dann nachhaltig, wenn sich auch Maßnahmen zur Veränderung struktureller Rahmenbedingungen anschließen«, betont Grossmann.
Alkohol ist ein gesellschaftlich breit akzeptiertes Genussmittel, zumindest solange jemand in der Lage ist, Maß zu halten, niemandem schadet und keine Abhängigkeit entwickelt. Dies gilt auch bei gesellschaftlichen Anlässen. Wer ein alkoholfreies Getränk wählt, muss sich mitunter fast rechtfertigen.
In Deutschland konsumieren etwa jede fünfte Frau und jeder dritte Mann schädliche Mengen Alkohol. Dabei ist der schädliche Alkoholkonsum unter jungen Menschen am höchsten. Rund 1,6 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren gelten als alkoholabhängig.
»Maßnahmen, die den Zugang zu Alkohol erschweren, helfen, die Zahl der Alkoholabhängigen zu senken«, berichtet Grossmann. Dazu zählten unter anderem Steuererhöhungen oder Beschränkungen der Verfügbarkeit, zum Beispiel Beschränkung des Verkaufs auf bestimmte Verkaufsstellen, eingeschränkte Verkaufszeiten sowie ein gesetzlich festgelegtes Mindestalter für den Erwerb alkoholischer Getränke. Die bedeutsamste und effektivste präventive Maßnahme für Jugendliche ist das Jugendschutzgesetz. Doch auch Steuererhöhungen wirken nachweislich regulierend auf den Konsum. »Noch nie war Alkohol in Bezug auf das Durchschnittseinkommen so billig wie heute; dies verleitet viele Menschen dazu, (zu) viel zu trinken«, erklärt die Präventionsexpertin.
Seit rund zehn Jahren wendet sich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit der Kampagne »Alkohol? Kenn dein Limit« an Jugendliche und junge Erwachsene. / Foto: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Für straffe Rahmenbedingungen plädiert auch Professor Dr. Falk Kiefer vom Mannheimer Zentralinstitut für seelische Gesundheit gegenüber der PZ. »Kinder und Jugendliche müssen vor dem 18. Lebensjahr konsequent geschützt werden.« In der Jugendphase sind Menschen erheblichen körperlichen und psychischen Veränderungen ausgesetzt. Auch das Gehirn unterliegt in dieser Phase einer starken Entwicklung, zum Beispiel wird abstraktes Denken erlernt und das Belohnungszentrum des Gehirns ist besonders sensibel. »Junge Menschen brauchen in dieser Phase besonderen Schutz. Wichtig ist es, Zeit zu gewinnen und den Einstieg, wenn nicht zu verhindern, dann wenigstens zu verzögern«, betont der Suchtmediziner.
Auf individueller Ebene könnten gefährdete Menschen vorab neue Interessen entwickeln und neue Dinge lernen, die Spaß bereiten, erläutert Kiefer. So könne die Verknüpfung von Genuss ausschließlich mit Alkohol nach und nach in den Hintergrund rücken. Das Belohnungssystem lerne, wieder auf mehr Reize zu reagieren als nur auf Alkohol. Anfangs müsse dies allerdings sehr bewusst erfolgen, später werde es dann mehr und mehr selbstverständlich.
»Es wäre wünschenswert, wenn wir durch gezielte Präventionsmaßnahmen auf mehreren Ebenen ebenso erfolgreich wären, den Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu begrenzen, wie dies bei Tabak gelungen ist. Das würde innerhalb einer Generation massive positive Effekte auf den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit all seinen Folgeproblemen haben«, lautet Kiefers Fazit.
Laut dem »Jahrbuch Sucht 2020« der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) sind zwischen 1,5 und 1,9 Millionen Menschen in Deutschland abhängig von Medikamenten, die meisten von Benzodiazepinen. Mehr als eine Million lebt in einer Grauzone des Missbrauchs. Am Anfang steht meist Sorglosigkeit, die zu einer zunächst unbewussten Fehlanwendung führt, sich in anhaltendem Missbrauch fortsetzt und schließlich einer psychischen und physischen Toleranz den Weg bereitet.
Zwei Drittel aller Medikamente mit Suchtpotenzial werden von Frauen eingenommen. Weibliche Sucht hat ein anderes Gesicht als männliche. Während Männer eher durch Versagensängste oder bei dem Bestreben, aggressive Impulse unter Kontrolle zu bringen, in eine Abhängigkeit geraten, setzt das »Immer-funktionieren-müssen« viele Frauen unter Druck. Sie fühlen sich oft besonders verantwortlich für soziale Beziehungen in der Familie, aber auch im Beruf.
Weitaus am häufigsten sind es Benzodiazepine, von denen Menschen abhängig werden. Derzeit erfüllen etwa 1,2 Millionen die Kriterien einer Abhängigkeit von dieser Substanzklasse, überwiegend Frauen.
Nach wie vor zählen Benzodiazepine zu den am häufigsten eingesetzten Psychopharmaka. Da sie kaum toxisch wirken, werden sie als Antiepileptika, Hypnotika und Anxiolytika, aber auch in der Behandlung eines Entzugs oder Delirs angewandt (siehe Titelbeitrag in PZ 45/2019).
Obwohl Benzodiazepine als Beruhigungs- und Schlafmittel nur kurzfristig gegeben werden sollten, nehmen manche Patienten die Medikamente oft lange ein, meist allerdings, ohne die Dosis zu steigern. Bereits nach vier bis acht Wochen kann sich eine »Low-Dose-Abhängigkeit« entwickeln. Neben den klassischen Benzodiazepinen sind es auch die sogenannten Z-Substanzen, die zur Abhängigkeit führen können.
Benzodiazepine als langjährige Begleiter: Viele ältere Menschen haben eine Low-Dose-Abhängigkeit entwickelt. / Foto: Shutterstock/Matt Antonino
»Einer schleichend beginnenden Abhängigkeit entgegenzuwirken, erfordert von den Angehörigen der Heilberufe Wachsamkeit und Fingerspitzengefühl«, erklärt Apotheker Dr. Ernst Pallenbach im Gespräch mit der PZ. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Sucht der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg und Beauftragte für Suchtprävention appelliert an die Apotheker, zunächst den Nutzen der Medikamente in den Vordergrund zu stellen. Erst danach sollten die Risiken erläutert und gezielte Ratschläge gegeben werden.
Pallenbach riet zu einer schleichenden Dosisreduktion, die dem Patienten in Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Arzt vermittelt werden soll. Es sei wichtig, den Patienten zu beraten, ohne Angst zu schüren und Misstrauen gegenüber dem behandelnden Arzt zu sähen, hob der Apotheker hervor.
Apothekenpflichtige Antihistaminika wie Doxylaminsuccinat und Diphenhydramin werden in der Selbstmedikation häufig nachgefragt. Doch auch hier sind Missbrauch und Abhängigkeit beschrieben. Hier könnte sich die Lage bald ändern, denn der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht hat sich im Januar 2020 dafür ausgesprochen, Diphenhydramin und Doxylamin zur Behandlung von Schlafstörungen bei Senioren ab dem 65. Lebensjahr der Verschreibungspflicht zu unterstellen.
»Apotheker sind nach der Apothekenbetriebsordnung verpflichtet, bei einem begründeten Verdacht auf Missbrauch eines Medikaments die Abgabe zu verweigern«, mahnt Pallenbach.
Nach den Schlafmitteln sind es Schmerzmittel, von denen Menschen abhängig werden können. Oft werden Analgetika missbräuchlich nicht aufgrund von Schmerzen eingenommen, sondern wegen diffuser Befindlichkeitsstörungen; zu 70 Prozent von Frauen.
Am Anfang eines Missbrauchs stehen meist häufige Kopfschmerzen. Während sich eine Migräne fast immer medikamentös gut behandeln lässt, sollten bei Spannungskopfschmerzen möglichst wenige Medikamente eingenommen werden. Die Grundregel für die Selbstmedikation lautet:
Die unkontrollierte Einnahme von Schmerzmitteln bahnt den Weg zum Medikamenten-induzierten Kopfschmerz. Jetzt beginnt ein Teufelskreis. / Foto: Adobe Stock/Vagif Gozalov
»Kritisch ist dabei weniger die Dosis des Analgetikums als vielmehr die regelmäßige Einnahme«, erläutert Pallenbach. Oft sei es das Apothekenteam, das frühzeitig einen sich anbahnenden Missbrauch erkennen und vielleicht noch ein Abgleiten in die Sucht verhindern könne. Der Apotheker empfiehlt Betroffenen, ein Schmerztagebuch zu führen, um sowohl die Symptome als auch die Einnahme von Medikamenten besser einschätzen zu können.
Substanzkonsum und riskante Konsummuster sind in der Bevölkerung heute weit verbreitet und stellen sowohl auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene eine große Herausforderung dar. Suchtprävention ist daher eine wesentliche Aufgabe für alle Gesundheitsberufe. Pallenbach wirbt für mehr Zusammenarbeit sowohl vor Ort als auch bei interdisziplinären Suchtforen und -kongressen, die Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und Pflegeberufe, insbesondere in der Betreuung von Senioren, zusammenführen könnten. Auch in der Aus- und Weiterbildung solle das Thema »Abhängigkeit« stärker berücksichtigt werden.
Hannelore Gießen studierte Pharmazie an der Universität Karlsruhe. Nach mehrjähriger Tätigkeit in öffentlichen Apotheken und einer journalistischen Ausbildung ist sie seit 1990 freiberuflich als Fachjournalistin tätig und bearbeitet medizinische, pharmazeutische und biotechnologische Themen für verschiedene Fachzeitschriften. Gießen hat sich zur Apothekerin für Allgemeinpharmazie weitergebildet und 2013 den Studiengang Consumer Health Care an der Charité-Universitätsmedizin Berlin absolviert. In ihrer Masterarbeit befasste sie sich mit ethischen Aspekten der Bewertung und Kommunikation von Arzneimittelrisiken.