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Dengueviren als zunehmende Bedrohung

Begünstigt durch den Klimawandel breitet sich das von Mücken übertragene Denguevirus weltweit stark aus und führt auch zu Ausbrüchen in Europa – aktuell am Gardasee. Wie gut sind die in der EU zugelassenen Impfstoffe?
Christina Hohmann-Jeddi
12.09.2023  16:00 Uhr
Leichte und schwere Verläufe des Denguefiebers

Leichte und schwere Verläufe des Denguefiebers

Denguevirus-Infektionen bleiben zu fast 80 Prozent symptomlos, können aber auch zu einer grippeähnlichen Erkrankung führen, die nach einer Inkubationszeit von 3 bis 14 Tagen einsetzt. Charakteristische Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost. Zu schweren Verläufen kommt es meist nur bei einer Zweitinfektion. Dann sind innere Blutungen, zerebrale Krampfanfälle, Koma, Zahnfleischbluten und Bluterbrechen bis hin zum Dengue-Schocksyndrom möglich. Die Mortalität bei schweren Verläufen liegt bei 1 bis 5 Prozent.

Gegen Denguefieber sind in der EU zwei Impfstoffe zugelassen: Dengvaxia® von Sanofi (seit 2018) und Qdenga® von Takeda (seit 2023). Dengvaxia ist zur Anwendung bei Personen zwischen 6 und 45 Jahren bestimmt. Der tetravalente Impfstoff ist gegen alle vier Serotypen des Denguevirus (DENV-1 bis DENV-4) wirksam. Er enthält lebend-attenuierte chimäre Gelbfieber-Dengueviren, also Gelbfieberviren mit Dengueanteil.

Da die Impfung mit Dengvaxia Erkrankungen bei einer nachfolgenden Erstinfektion verstärken kann, darf die Vakzine nur bei Personen eingesetzt werden, die bereits eine laborbestätigte Infektion durchgemacht haben. Er ist Menschen aus Endemiegebieten vorbehalten und nicht für Reisende indiziert. Qdenga ist dagegen ein Impfstoff auch für Reisende. Es kann bei Personen ab vier Jahren eingesetzt werden und enthält lebend-attenuierte Dengueviren aller vier Serotypen.

Ein Nachteil beider Impfstoffe ist, dass sie nicht für Kleinkinder zugelassen sind, die aber ein hohes Risiko für schwere Verläufe haben. Zudem sei die Schutzrate der Impfungen im Vergleich zu anderen etablierten Impfungen gering, sagte Ulbert. Beide Impfstoffe deckten zwar alle vier Serotypen ab. »Die erzeugte Immunität ist aber nicht gleichmäßig«, so der Experte.

»Die Schutzraten variieren sehr stark, teilweise besteht gegen bestimmte Serotypen wenig bis kaum Schutz.« Für Endemiegebiete mit hohem Infektionsgeschehen seien beide Impfstoffe wichtig, um möglichst viele Ansteckungen zu vermeiden. Für unsere Breitengrade bräuchte man aber gut wirksame Vakzinen, die auch Personen verabreicht werden können, die nicht vorab infiziert waren.

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