Den Heilungsprozess unterstützen |
Für die Selbstmedikation gibt es insbesondere Hydrokolloid-Pflaster (zum Beispiel Cosmos® Schürfwundenpflaster oder Ratioline® protect Gelpflaster). Sie gewährleisten ein feuchtes Milieu und unterstützen die Wundheilung, da die benötigten Reparatur-Materialien nur »schwimmend« an den Ort gelangen können, an dem sie benötigt werden. Grundsätzlich erfolgt der Abheilungsprozess von den Wundrändern zur Mitte hin. Unter einem trockenen Verband beziehungsweise unter einem Wundschorf erfolgt dies deutlich langsamer als in einem feuchten Milieu. Gleichzeitig verringern Hydrokolloid-Verbände das Risiko eines Verklebens der Wundauflage mit der Wundoberfläche und damit auch die Gefahr, dass beim Verbandwechsel der Wundverschluss aufreißt und der Heilungsprozess unterbrochen wird. Da sie länger auf der Wunde verbleiben können als ein herkömmlicher Verband, wird der Heilungsprozess kaum gestört.
Auch kleinere Hautverletzungen durch Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den sehr schmerzhaften Wunden. Brandblasen sollten nicht geöffnet werden, da dies das Infektionsrisiko erhöht. Da offene Brandverletzungen auch nässen können, eigenen sich hier ebenfalls Hydrokolloid-Pflaster. Diese vermindern das Infektionsrisiko, lindern Reizungen und haben einen Kühleffekt.
Nicht nur durch direkte Hitzeeinwirkung, sondern auch durch die Kombination aus anhaltender Reibung unter Druck kann es zur Entwicklung von Blasen kommen, etwa beim Tragen neuer Schuhe oder bei der Gartenarbeit, wenn man diese nicht gewohnt ist. Epidermis und Dermis lösen sich dabei voneinander und Lymphflüssigkeit füllt den entstandenen Hohlraum. Auch hier gilt, dass wegen des Infektionsrisikos die Blasen möglichst nicht geöffnet werden sollten. Spezielle Blasenpflaster wie Compeed® Blasenpflaster polstern die Blase ab und mindern so das Druck- oder Schmerzgefühl. Sollte sich die Blase unter dem Pflaster öffnen, nimmt die Auflage das Wundsekret auf. Die Farbe des Pflasters verändert sich dann von transparent zu trüb. Es sollte erst entfernt werden, wenn es sich von selbst zu lösen beginnt. Andernfalls würde der Heilungsprozess unterbrochen.
Ausschließlich für kleine Schrammen sowie Schnitt- oder Schürfwunden an Stellen, auf die sich nur schwer ein Pflaster anbringen lässt, gibt es Sprühpflaster (etwa Hansaplast® Sprühpflaster). Auf die Haut gesprüht bildet es einen transparenten, wasserabweisenden und atmungsaktiven schützenden Film, der sich mit der Zeit von selbst wieder auflöst. Auf tiefe und/oder nässende Wunden oder Verbrennungen darf ein Sprühpflaster nicht aufgebracht werden.