Pharmazeutische Zeitung online
RKI-Bericht

Delta-Variante nun bei jeder zweiten Corona-Neuinfektion

Die Hoffnung auf einen unbeschwerten Sommer sehen einige Fachleute schon durch die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus getrübt: Die Mutante legt auch in Deutschland deutlich zu. Das RKI hat jetzt seinen neuen Bericht dazu vorgelegt.
dpa
01.07.2021  11:30 Uhr

Mindestens jede zweite Corona-Ansteckung in der laufenden Woche dürfte nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) bereits auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgehen. Es sei damit zu rechnen, dass die in Indien entdeckte Mutante derzeit «mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht», schreibt das RKI in einem Bericht vom Mittwochabend. Der Anteil von Delta an einer Stichprobe aus dem Zeitraum 14. bis 20. Juni wird darin mit rund 37 Prozent beziffert. Das ist mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor, als es noch 17 Prozent waren. Insgesamt setzt sich damit der deutliche Zuwachs des Delta-Anteils seit Ende Mai weiter fort.

Zu der Entwicklung hatte sich RKI-Chef Lothar Wieler bereits am Montag in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern geäußert, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfahren hatte. Mit Blick auf die nachgewiesenen Delta-Fälle spricht das RKI von einer «leichten Zunahme». Nachdem in der Woche vom 31. Mai bis zum 6. Juni noch 410 solche Ansteckungen erfasst wurden, bekam das RKI vom 14. bis zum 20. Juni bereits 724 gemeldet. Es wird aber nicht jede positive Probe auf Varianten hin untersucht. Insgesamt ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland rückläufig. Fachleute befürchten jedoch eine Trendumkehr mit zunehmender Delta-Verbreitung.

Die bisherige Entwicklung liegt vor allem am massiven Rückgang der Fälle durch die zuletzt vorherrschende Variante Alpha: Für sie gibt das RKI im Bericht ein Absinken der geschätzten Sieben-Tage-Inzidenz von 76 auf rund 5 über einen Zeitraum von sechs Wochen an. Die Inzidenz von Delta nahm demnach in den letzten drei beobachteten Wochen zu: von 2,0 auf 3,2.

Mehr Nachtestungen und Quarantäne gefordert

Die Frankfurter Virologin Professor Dr. Sandra Ciesek nimmt an, dass Delta bereits in bestimmten Gebieten, vielleicht sogar deutschlandweit vorherrschend sei, sagte sie am Dienstag im Podcast «Coronavirus-Update» (NDR-Info). Dass die Delta-Anteile relativ stark zugenommen hätten, liege auch an den derzeit sehr niedrigen Fallzahlen. Ausbrüche, die laut RKI Haushalte, Arbeitsplätze und Schulen betreffen, spielten eine Rolle. Die Delta-Variante gilt als 50 bis 60 Prozent ansteckender als die Ursprungsvariante (Wuhan-Strang).

Bei weiterer Ausbreitung könne die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder steigen, erwartet die Expertin. Für Ciesek kommt es nun auf rasches Eindämmen an: «Delta verzeiht das noch weniger als die anderen Varianten, wenn man nicht schnell genug handelt.» Ausbrüche müsse man in den Griff bekommen, etwa durch schnelle Nachtestungen und Quarantäne. 

Wie der RKI-Bericht zeigt, geht von den im Juni bislang übermittelten Fällen knapp jeder zehnte Fall auf eine mögliche Ansteckung im Ausland zurück. Die meistgenannten Länder seien Afghanistan (44 Fälle), die Russische Föderation (26) und Italien (22) gewesen. Aber auch bei Reisen innerhalb Deutschlands könne man sich anstecken, sagte Ciesek. Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante sind Portugal und Russland mittlerweile als Virusvariantengebiete eingestuft worden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa