| dpa |
| PZ |
| 22.05.2020 11:58 Uhr |
Die Krankenkassen halten trotz Coronavirus-Pandemie das Geld zusammen und sparen bei Coronavirus-Tests im Gesundheitssektor. / Foto: Adobe Stock/Tech Studio
Der Deutsche Städtetag hat Krankenkassen und Kassenärzten vorgeworfen, teilweise eine Ausweitung von Coronavirus-Tests zu bremsen.
»Leider nehmen wir im Moment wahr, dass gesetzliche Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen das Rad zurückdrehen wollen«, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). »Vereinzelt wird schon versucht, effektive Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern für Coronavirus-Tests zu zerschlagen, anstatt sie weiter zu verbessern. Beispielsweise wurde in einigen Fällen die Finanzierung von Tests in Pflegeheimen, bei Pflegekräften oder im Rettungsdienst kurzfristig aufgekündigt.« Dies sei ein Hindernis auf dem Weg zu umfangreichen Screenings, die für eine Exit-Strategie aus Coronavirus-Beschränkungen notwendig seien, kritisierte Dedy. »Krankenkassen und Kassenärzte leisten der Pandemiebekämpfung damit einen Bärendienst.«
Der Bundestag hatte vor gut einer Woche ein Gesetz beschlossen, mit dem das Bundesgesundheitsministerium die gesetzlichen Krankenkassen per Verordnung verpflichten kann, Tests auf das Coronavirus grundsätzlich zu bezahlen - etwa auch wenn jemand keine Symptome hat. »Nun muss das Gesetz auch lupenrein in die Praxis umgesetzt werden, die gesetzlichen Krankenkassen müssen wie geplant die Kosten für die Tests tragen«, forderte Dedy. »Wir erwarten, dass die notwendige Rechtsverordnung das glasklar regelt und noch im Juni kommt. Sonst wird das Ziel, die Coronavirus-Screenings in der Fläche stark auszubauen, nicht zu erreichen sein.«
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