Debatte um Sicherheitslücken bei Gematik-Spezifikation |
Cornelia Dölger |
10.06.2024 13:42 Uhr |
Eine Card-Link-Branchenlösung für die Apotheken steht noch aus. Verschiedene Zulassungsverfahren laufen. Über Widersprüche in den technischen Anforderungen ist nun eine Debatte auf Social Media entbrannt. / Foto: Getty Images/Anita Kot
Sind die Card-Link-Spezifikation der Gematik fehlerhaft oder gar widersprüchlich? Dazu hat sich am Wochenende eine rege Diskussion über einen PZ-Beitrag in den sozialen Medien entsponnen. Begonnen hatte den Austausch bei Linked-In Detlef Hühnlein, Chef der IT-Firma Ecsec, der mit seinem Projekt »Epotheke« einen Card-Link-Dienst gemäß der Spezifikation der Gematik betreibt und derzeit noch auf die Zulassung wartet.
Eine Branchenlösung für die Apotheken steht bekanntlich noch aus, die Versender hingegen können schon loslegen – Doc Morris und Shop Apotheke haben ihre Angebote bereits gelauncht.
Card-Link in der Fläche interoperabel zu ermöglichen, das haben sich Hühnlein und seine Mitstreiter, etwa Manuel Blechschmidt, Chef des Unternehmens Service Health ERx, in einer Card-Link-Taskforce auf die Fahnen geschrieben. In den laufenden Zulassungsverfahren machte Hühnlein nun ein massives Problem mit der Spezifikation aus und warnte gegenüber der PZ vor Sicherheitslücken in der technischen Architektur.
So fänden sich dort teils sich ausschließende Schemata, die aber alle erfüllt werden müssten – und dadurch letztlich ein Sicherheitsproblem darstellten. Hier müsse die Gematik dringend eine korrigierte Spezifikation nachlegen, forderte Hühnlein.
Carlos Thees, Geschäftsführer des Apothekenrechenzentrums (ARZ) Darmstadt, zeigt sich bei Linked-In besorgt über die offensichtlichen Mängel. »Kann es wirklich sein, dass wir ein Verfahren mit einer fehlerhaften oder widersprüchlichen in Produktion haben?«, fragt er. Das klinge für ihn »krass«. Oder sei es nur eine »Kleinigkeit«? Hierzu würde ihn die Meinung Blechschmidts interessieren.
Dieser meldete sich prompt zu Wort und betonte, dass es bei der Spezifikation durchaus Verbesserungsmöglichkeiten gebe, aber so gut wie jede Spezifikation biete Interpretationsspielräume und eine technische Eindeutigkeit könne nicht immer erreicht werden, wenn sie auch wünschenswert sei. Wichtige sei aber die schnelle Umsetzung. Hier hätten alle Beteiligten »einen tollen Job gemacht«.