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Pilze nicht nur auf Fuß und Nagel

28.01.2002  00:00 Uhr

PHARMACON DAVOS 2002

Pilze nicht nur auf Fuß und Nagel

Pilzerkrankungen sind häufig: Jeder dritte Deutsche leidet unter Fußpilz (Tinea pedis), jeder Zehnte unter Infektionen der Fußnägel, berichtete Professor Dr. Hans Christian Korting vom Klinikum der Universität München. Meist sind Dermatophyten die Verursacher. Der häufigste Erreger hier zu Lande ist Trichophyton rubrum. Aber auch Hefepilze sind weit verbreitet: Jede Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von einer Candidose betroffen. Da Hefepilze Schleimhäute befallen, können sie sich auch im Mund ansiedeln und dort die äußerst unangenehme orale Candidose oder Mundsoor verursachen.

Angesichts der Häufigkeit von Pilzerkrankungen sind die Therapieergebnisse immer noch recht unbefriedigend, erklärte der Referent. Die zu den Eukaryoten gehörenden Pilze ähneln menschlichen Zellen stärker als zum Beispiel Bakterien. Das macht es schwieriger, die Erreger gezielt und nebenwirkungsfrei anzugreifen. Ganz im Vordergrund der antimykotischen Therapie steht Clotrimazol.

Als eine der größten Herausforderungen bezeichnete der Mediziner die Behandlung der Tinea pedis vom hyperkeratotischen Typ. Bei ihr zeigt ein topischer Ansatz mit antimykotischen Lacken kaum Erfolg und auch durch eine systemische Therapie kann nur etwa jeder zweite Patient geheilt werden. Zur systemischen Behandlung zugelassen sind Griseofulvin, Terbinafin und Itraconazol. Mehrere wissenschaftliche Studien sprechen dafür, dass Terbinafin Itraconazol überlegen ist. Das Hauptproblem sei allerdings die zu kurze Anwendungsdauer kritisierte Korting. Durch längere Behandlungen könnte man die Therapieerfolge deutlich verbessern.

Pilze besiedeln nicht nur Füße und Nägel, sondern können die Haut des gesamten Körpers befallen. Eine Pilzinfektion ist dabei an ihrer typischen ringförmigen, deutlich abgegrenzten Ausbreitung - dem so genannten Hexenring, "wie wir ihn von den Pilzen im Wald kennen" - zu erkennen, erklärte Korting.

Eine neue Studie zeige, dass bei Tinea corporis eine Kurzzeittherapie mit Itroconazol zu einer 70-prozentige Heilungsrate führt. Aber auch hier könne man mit einer längeren Behandlung bessere Erfolge erzielen.

Candida-Arten können sich auch auf den Schleimhäuten im Mund ansiedeln. Die orale Candidose ist eine der häufigsten opportunistischen Infektionen bei HIV-Patienten. Als Mittel der Wahl gilt Fluconazol (50 mg/d, peroral), da es sehr viel besser als Itraconazol aufgenommen wird, so Korting. Die systemische Therapie war Topika wie Clotrimazol-Lutschtabletten in einer britischer Studie überlegen. Wer sich genauer mit der Behandlung der oralen Candidose oder anderer Pilzerkrankungen auseinandersetzen möchte, dem empfahl der Referent die Leitlinien auf den Internetseiten www.mykologieforum.de und www.awmf-leitlinien.de.

 

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