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Diabetes mellitus

Dasiglucagon bei schwerer Hypoglykämie zugelassen

Die Europäische Kommission hat das Glucagon-Analogon Dasiglucagon in Europa zugelassen. Das Medikament wird bei schweren Hypoglykämien bei Patienten mit Diabetes mellitus subkutan injiziert.
Brigitte M. Gensthaler
31.07.2024  18:00 Uhr

Der große Vorteil des neuen Präparats Zegalogue® (Zealand Pharma): Es soll als Fertigspritze oder -pen in den Handel kommen und kann Patienten ab sechs Jahren bei schweren Unterzuckerungen direkt subkutan injiziert werden. Es ist keine Rekonstitution vor der Anwendung erforderlich. Die empfohlene Dosis beträgt 0,6 mg Dasiglucagon – das ist der Inhalt einer Spritze oder eines Pens. Falls  der Patient darauf innerhalb von 15 Minuten nicht anspricht, kann eine weitere Dosis Zegalogue verabreicht werden.

Im Vergleich zum körpereigenen Peptidhormon Glucagon sind bei Dasiglucagon sieben der 29 Aminosäuren ausgetauscht; dies erhöht die physikalische und chemische Stabilität im wässrigen Milieu. Dasiglucagon erhöht rasch den Blutzuckerspiegel, indem es hepatische Glucagon-Rezeptoren aktiviert und damit den Glykogenabbau und die Freisetzung von Glucose aus der Leber anregt.

Die Glykogenspeicher in der Leber müssen jedoch ausreichend gefüllt sein, damit Dasiglucagon antihypoglykämisch wirken kann. Um einem Wiederauftreten der Hypoglykämie vorzubeugen, muss der Patient peroral Kohlenhydrate aufnehmen, sobald er auf die Injektion angesprochen hat. Bei Menschen im Hungerzustand, mit Nebenniereninsuffizienz, chronischem Alkoholmissbrauch oder chronischer Hypoglykämie reichen die Glykogenspiegel in der Leber eventuell nicht aus. Sie sollten daher mit Glucose behandelt werden.

Die Wirksamkeit und Sicherheit wurden in drei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien bei Patienten mit Typ-1-Diabetes und medikamentös induzierter Hypoglykämie geprüft. In zwei Studien mit 170 und 45 Erwachsenen betrug die mediane Zeit bis zur Blutzucker-Erholung 10 Minuten unter Dasiglucagon, 35 bis 40 Minuten unter Placebo und 12 Minuten unter rekonstituierter Glucagonlösung. Innerhalb von 15 Minuten erholten sich 99 Prozent der Patienten unter Dasiglucagon und 95 Prozent mit Glucagonlösung, aber nur 2 Prozent unter Placebo. Zu sehr ähnlichen Ergebnissen kam eine vergleichbar aufgebaute Phase-III-Studie mit 42 pädiatrischen Typ-1-Patienten. Hier dauerte es 10 Minuten bis zur Erholung unter den beiden Glucagon-Präparaten und 30 Minuten unter Placebo.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.

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