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Chronische Schmerzen

Das zeichnet Fibromyalgie aus

Bis Menschen mit Fibromyalgie die korrekte Diagnose erhalten, dauert es durchschnittlich 16 Jahre. Um dem entgegenzuwirken, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) kürzlich einen Praxisleitfaden veröffentlicht. 
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 09.01.2023  07:00 Uhr

Fibromyalgie, auch geläufig als Fibromyalgie-Syndrom (FMS), gehört mit einer Prävalenz von 1,4 bis 6,6 Prozent der Gesamtbevölkerung zu den häufigen Schmerzerkrankungen. Die Erkrankung zeichnet sich durch chronische Schmerzen in verschiedenen Körperregionen aus. Ursache ist vermutlich eine gestörte Schmerzverarbeitung, sodass bereits schwache Reize, etwa ein leichter Druck, als Schmerzen fehlinterpretiert werden. Typisch für FMS sind außerdem Schlafstörungen beziehungsweise ein nicht erholsamer Schlaf und folglich Müdigkeit und körperliche sowie geistige Erschöpfung. FMS kann außerdem mit depressiven Störungen assoziiert sein.

Menschen mit FMS durchliefen oft zahlreiche Arztbesuche und Untersuchungen, ohne dass eine Diagnose gestellt werde, informiert die DGS in einer Pressemitteilung. Dabei könne die Erkrankung mithilfe der im Jahr 2016 vom American College of Rheumatology (ACR) definierten diagnostischen Kriterien mittlerweile phänomenologisch eindeutig klassifiziert werden. Um diese Kriterien in kurzer Zeit erfassen zu können und die Diagnose somit zu erleichtern, hat die Fachgesellschaft nun einen Praxisleitfaden veröffentlicht. 

Diagnosekriterien für Fibromyalgie

Die DGS stellt die Diagnosekriterien des ACR für Fibromyalgie vereinfacht wie folgt dar:

  1. Generalisierte Schmerzen, definiert als Schmerzen in mindestens vier von fünf Körperregionen; die fünf Körperregionen sind rechts oben, links oben, rechts unten, links unten sowie axial
  2. Konstanz der Beschwerden für mindestens drei Monate
  3. a) Ein Widespread Pain Index (WPI) von ≥ 7 und eine Symptomschwere-Skala (SSS) von ≥ 5 oder b) Ein WPI von 4 bis 6 und eine SSS von ≥ 9. Um den WPI zu ermitteln, gibt der Patient an, ob und in welchen Körperarealen er in den vergangenen sieben Tagen Schmerzen oder eine Druck- beziehungsweise Berührungsempfindlichkeit hatte. Der Score reicht von 0 bis 19. Bei der SSS wird das Ausmaß von Begleitsymptomen wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Denkvermögen oder Depressionen erfasst. Die Skala reicht von 0 bis 12. 
  4. Die Diagnose Fibromyalgie schließt das Vorliegen anderer klinisch wichtiger (Schmerz-)Erkrankungen nicht aus. Die Diagnose Fibromyalgie ist unabhängig von anderen Diagnosen gültig.

Der Praxisleitfaden richtet sich nicht nur an behandelnde Ärzte, sondern auch an Patienten mit Ganzkörperschmerzen und dem Verdacht auf Fibromyalgie. Letztere könnten »den Leitfaden nutzen, um sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten, indem sie vorab den Kriterienkatalog für eine Bestandsaufnahme der eigenen Symptome nutzen«, sagt Privatdozent Dr. Michael A. Überall, Autor des Praxisleitfadens und Vizepräsident der DGS. »So können sie ihren Ärzten helfen, auf die richtige Spur zu kommen, die Diagnose zu stellen und danach adäquate therapeutische Maßnahmen einzuleiten.«

Zudem soll der Praxisleitfaden laut DGS dazu beitragen, Vorurteile wie, es gebe keine Fibromyalgie oder es handle sich um eine Depression, abzubauen. »Eine Depression kann zwar begleitend auftreten, die Fibromyalgie ist aber eine eigenständige, phänomenologisch definierte Erkrankung mit hoher Krankheitslast«, stellt Überall klar. 

Die DGS erarbeitet derzeit einen zweiten Praxisleitfaden zur Therapie des FMS; mit diesem ist im ersten Quartal des kommenden Jahres zu rechnen. 

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