Pharmazeutische Zeitung online
Proteine

Das Weiße vom Ei

Proteine liefern das Baumaterial für Muskulatur, Bindegewebe, Haut, sämtliche Organe, aber auch für Enzyme oder Hormone. Eine ausreichende Proteinzufuhr ist deshalb für den Organismus elementar. Wie bekommt man Eiweiße mit hoher biologischer Wertigkeit auf den Teller?
Elke Wolf
27.02.2025  18:00 Uhr

Der Organismus ist auf die regelmäßige Versorgung mit Proteinen angewiesen, weil er sie nicht speichern kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Frauen und Männer zwischen 25 und 65 Jahren eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht (g/kg KG). Das ist zwar nicht wenig. Allerdings gibt es in der Ernährungsmedizin keine One-fits-all-Regeln.

Viele – etwa Schwangere, Sport treibende, Frauen im Klimakterium und ältere Erwachsene – brauchen deutlich mehr. Die DGE-Angaben gelten unter vielen Medizinern und Ernährungsexperten heute als zu knapp bemessen. So werden häufig 1 – 1,5 g/kg KG empfohlen. Laut DGE fehlen noch Studien dazu, ob ein langfristig hoher Eiweißverzehr das Risiko einer Niereninsuffizienz begünstigt. Eine Proteinzufuhr in doppelter Höhe des Referenzwertes wird jedoch für Erwachse als sicher angesehen. Wer viel Eiweiß isst, sollte in jedem Fall auch genug trinken.

Ab dem 30. Lebensjahr baut der Organismus pro Jahr 0,3 bis 1,3 Prozent der Muskulatur in Fettgewebe um. Was bedeutet, dass bis einem Alter von Mitte 60 bis zu 20 Prozent der Muskelmasse verloren ist – wenn nicht mit genügend körperlicher Aktivität und der passenden proteinreichen Ernährung gegengesteuert wird. Als besonders wichtig für den Muskelaufbau sollten die verzweigtkettigen essenziellen/unentbehrlichen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin sein. Übrigens: Weniger Muskelmasse, absinkende Hormonwerte und ein damit veränderter Stoffwechsel sind die Hauptursache, weshalb Frauen in den Wechseljahren im Durchschnitt zehn Kilogramm zunehmen.

Bunter Speiseplan

Ein Blick auf die Nährwerttabelle verrät zwar den Proteingehalt eines Lebensmittels, nicht aber die Menge an Protein, das der Organismus daraus für sich gewinnen kann. Zudem nimmt die Fähigkeit der Proteinaufnahme des Darms im Alter ab. Auch die Proteinverdaulichkeit und Bioverfügbarkeit spielen eine Rolle. Rührei oder weich gekochtes Ei ist zum Beispiel besser verdaulich als rohes, denn die Wärme zerstört bereits die räumliche Struktur, sodass es die Verdauungsenzyme leichter haben.

Am besten fährt man mit einer abwechslungsreichen, bunten Ernährungsweise. Eine ausgewogene Mahlzeit sollte zur Hälfte aus Grünzeug, zu einem Viertel aus Eiweiß und der Rest aus einer guten Portion gesunder Fette und komplexer Kohlenhydrate bestehen. Damit ist man perfekt mit allen Makro- und Mikronährstoffen versorgt. Eiweiß besitzt von den Makronährstoffen den größten Sättigungseffekt.

Welche Proteinqualität ein Lebensmittel hat, richtet sich in erster Linie nach der Zusammensetzung der enthaltenen Aminosäuren. Je besser das Aminosäuremuster mit dem menschlichen Muster übereinstimmt, desto höher ist dessen biologische Wertigkeit. Als Referenz gilt das Hühnerei mit einem Wert von 100; es enthält alle essenziellen Aminosäuren. Die aktuelle DGE-Empfehlung von nur einem Ei pro Woche ist denn eher im Sinne der Nachhaltigkeit als der gesunden Ernährung zu sehen.

Durch Mischung verschiedener Proteinträger lässt sich das Aminosäuremuster verbessern. Dadurch steigt die biologische Wertigkeit. Über diesen Aufwertungseffekt, den sogenannten biologischen Ergänzungswert, ist es möglich, durch den gleichzeitigen Verzehr pflanzlicher und tierischer Proteine eine biologische Wertigkeit zu erreichen, die höher liegt als die des Volleiproteins.

Eine hohe Eiweißqualität erhält man beispielweise beim gemeinsamen Verzehr von:

  • Kartoffeln mit Milchprodukten (wie Pellkartoffeln mit Kräuterquark)
  • Reis mit Hülsenfrüchten
  • Getreide mit Fleisch (wie Reis mit Hühnerfleisch)
  • Rindfleisch, Lachs oder Thunfisch mit Kartoffeln

Pflanzliche Eiweiße aus Hülsenfrüchten, Nüssen und Saaten haben im Vergleich zu Fleisch und Fisch einen entscheidenden Vorteil: Sie enthalten auch wertvolle Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa