Das verfälscht die Blutdruck-Messung |
Carolin Lang |
24.11.2023 11:30 Uhr |
In der Praxis wird der Blutdruck Lauder zufolge beim Erstbesuch idealerweise an beiden Armen jeweils drei Mal gemessen. Nicht selten weichen die Messergebnisse am rechten und linken Arm voneinander ab. »Unterschiede über 10 mmHg treten sogar bei fast jedem dritten Patienten auf«, verdeutlichte Lauder. Folgemessungen sollten dann stets an dem Arm mit dem höheren Blutdruck erfolgen. »Das spiegelt tatsächlich den Blutdruck wider, der im Gehirn oder am Herzen ankommt«, erklärte Lauder.
Sei der Blutdruck an einem der beiden Arme erniedrigt, liege meist eine Engstelle vor. Eine Messung resultiere dann in einem falsch niedrigen Blutdruck. Im Optimalfall wird der Patient daher informiert, an welchem Arm er selbst messen soll. In der Apotheke könnte es sich also lohnen, danach zu fragen.
Für die Blutdruckmessung zu Hause gelte, dass Patienten ihren Blutdruck idealerweise innerhalb von einer Stunde nach dem Aufstehen, nachdem die Harnblase entleert wurde und noch vor dem Frühstück und vor der Medikamenteneinnahme messen, schilderte Lauder. »Wenn die Patienten noch abends den Blutdruck messen, dann bitte innerhalb einer Stunde vor dem Zubettgehen.«
Ob in der Apotheke oder zu Hause: Zur Messung sollte stets ein validiertes Blutdruckmessgerät verwendet werden. Einen Überblick über validierte Geräte bietet die Deutsche Hochdruckliga. »Es macht nur Sinn, den Blutdruck mit Geräten zu messen, die dazu auch geeignet sind«, betonte Lauder mit Verweis auf eine Analyse, nach der etwa 80 Prozent der Blutdruckmessgeräte, die sich auf Amazon-Top-100-Bestsellerlisten aus zehn Ländern befänden, nicht validiert seien. Bei Geräten, die automatisch drei Messungen hintereinander vornehmen, sei darauf zu achten, dass die zeitlichen Abstände zwischen den Einzelmessungen eingehalten werden.