Das sind die Forderungen der Apotheken an die Politik |
Daniela Hüttemann |
01.12.2022 15:00 Uhr |
Denn 2023 stehen weitere Reformen an. Die Ampelkoalition plane drei weitere für das Gesundheitssystem relevante Gesetze:
»Die beiden strukturell wirksamen Gesetze müssen den Charakter von Apothekenstärkungsgesetzen haben«, verlangte Overwiening und gab einen ersten Ausblick auf die Forderungen:
Auch das Inkasso-Risiko bezüglich des Rabatts, den die Pharmaunternehmen den Krankenkassen gewähren müssen, seien die Apotheken nicht länger bereit zu tragen – zumal das Risiko noch einmal deutlich gestiegen ist, weil der Herstellerrabatt von 7 auf 12 Prozent erhöht wurde. Vorstellbar sei eine Inkassogebühr pro Packung für die Apotheke, zum Beispiel in Höhe von 10 Cent.
In der Diskussion wünschte sich Gunnar Müller, Apothekeninhaber aus Detmold, eine größere Differenzierung zwischen kleinen und großen Apotheken, denn hier gehe die Schere immer weiter auseinander.
Christian Fehske, der in Hagen in seinen Apotheken rund 90 Mitarbeiter beschäftigt, betonte, auch die großen Apotheken wünschten sich das Überleben der kleineren Betriebe, da sie sonst mehr und mehr auch durchaus unwirtschaftliche Aufgaben übernehmen müssen. Hier nannte er Rezepturen, die Versorgung mit hochpreisigen Arzneimitteln, Ausbildung von Berufsnachwuchs, ausgeweitete Öffnungszeiten und Nacht- und Notdienste. Die Arbeitsbedingungen müssten grundsätzlich in allen Gesundheitsberufen besser werden.