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Lieferengpässe

Das Narkosemittel Propofol wird knapp

Die Versorgung der Kliniken mit dem hierzulande wichtigsten Narkosemittel Propofol ist derzeit gefährdet. Nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) gibt es anscheinend Lieferschwierigkeiten bei den beiden wichtigsten Herstellern.
AutorKontaktEv Tebroke
Datum 25.10.2019  17:28 Uhr

In den Krankenhäusern wird das Narkosemittel Propofol knapp. Das geht aus einer Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) hervor, um die sie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gebeten hatte. Die Zeitung »Die Welt« hatte zuerst darüber berichtet.

Die DKG bewertet die Versorgungslage demnach derzeit als »kritisch». Rückmeldungen angefragter Kliniken hätten ergeben, dass einer der beiden Haupthersteller des Narkosemittels derzeit nur bedingt lieferfähig ist, so die DKG auf Anfrage der PZ. Die Krankenhausgesellschaft zeigt sich besorgt: »Ein längerer Ausfall einer der beiden Hauptlieferanten würde erhebliche Auswirkungen auf die Klinikversorgung haben.« Denn das Narkosemittel gilt praktisch als alternativlos, da es nur wenige Nebenwirkungen hat und im Körper auch schnell abgebaut wird. »Propofol ist heute im Klinikbetrieb nicht mehr zu ersetzen«, betont die DKG. Hierzulande werde es in allen Krankenhäusern zur Einleitung einer Narkose eingesetzt. Zudem diene es häufig auch zur Aufrechterhaltung der Narkose.

Einzelne Varianten nicht lieferfähig

In Deutschland werden die Kliniken hauptsächlich von zwei Pharmaunternehmen mit Propofol beliefert: vom Fresenius-Konzern und dem hessischen Unternehmen B. Braun. Auf Anfrage bestätigte letzteres aktuelle Lieferschwierigkeiten. B. Braun produziere Propofol in unterschiedlichen Konzentrationen und Volumina. »Momentan sind wir ausschließlich bei einzelnen Varianten des Portfolios beschränkt lieferfähig«, so das Unternehmen. Es werde aktuell kontinuierlich produziert. »Allerdings übersteigen die Bestellungen die produzierte Menge, wodurch nicht alle Bedarfe vollumfänglich gedeckt werden können.« Seit wann die Probleme bestehen und wie lange der Engpass noch andauern kann, beantwortete das Unternehmen nicht.

Von Fresenius Kabi heißt es gegenüber der PZ, es habe in der Vergangenheit lediglich temporäre Verzögerungen in der Auslieferung gegeben. Die nächste Einschränkung bei der Belieferung mit Propofol kündigte das Unternehmen jedoch schon an: »Ganz aktuell erwarten wir bei einer Referenz (Propofol 2%, 50 ml) eine kurzfristige Einschränkung der vollen Lieferfähigkeit«, so ein Unternehmenssprecher. Die Versorgung der Kunden sei aber gewährleistet, da das Portfolio eine Bandbreite verschiedener Darreichungsformen umfasse und die Kunden bei Bedarf auf andere Produktausführungen ausweichen könnten.

Laut Rückmeldung aus den Kliniken gibt es zwar grundsätzlich Alternativen zu Propofol, diese seien aber nicht als gleichwertig anzusehen, betont die DKG. Auch seien andere Verfahren schlechter steuerbar. Mit der Verwendung von Propofol seien in den letzten 20 Jahren die Komplikationsraten deutlich gesunken.

Lieferengpässe bei Arzneimitteln nehmen in Deutschland seit einiger Zeit immer mehr zu. Derzeit sind beim BfArM 267 Medikamente als nicht lieferfähig gemeldet. Die Ursachen sind vielfältig: Neben des globalen Kostendrucks auf die Hersteller und einer daraus resultierenden Auslagerung der Produktion in Drittländer ist auch eine zunehmende Monopolisierung zu beobachten. Für viele Wirkstoffe gibt es weltweit nur noch einen oder zwei Hersteller. Was nun genau die Ursache für den Propofol-Engpass ist, bleibt unklar. Dazu machten die Unternehmen keine Angabe. Fresenius betonte, das Unternehmen verfüge über ein breites Netzwerk an Produktionsstätten in Europa, das auch Propofol-Produkte für den deutschen Markt herstelle.

 

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