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Arzneimittelengpässe

Das macht Kanada besser als die USA

Während in den USA die Medikamentenknappheit anhält, zeigt Kanada, wie sich Engpässe clever vermeiden lassen. Eine neue Studie im Fachblatt »JAMA« hat nun analysiert, woran es liegt.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 04.11.2024  15:30 Uhr

Arzneimittelmangel ist weltweit ein Dauerthema, das sich während der Covid-19-Pandemie noch verschärft hat. Obwohl in den USA und in Kanada ähnliche Regulierungen und Meldepflicht für arzneimittelbezogene Lieferprobleme gelten, entstehen in Kanada seltener echte Lieferengpässe. Warum das so ist, war Thema einer Studie, die das Fachblatt »JAMA« vor Kurzem veröffentlicht hat.

Es stellte sich heraus: Von den 104 untersuchten Berichten zu Lieferkettenproblemen von Arzneimitteln entfallen 49 Prozent auf die USA und 34 Prozent auf Kanada. Insgesamt waren in beiden Ländern in 90 Prozent der Fälle Generika betroffen. Grundlage bilden unter anderem Daten aus der IQVIA Multinational Integrated Data Analysis-Datenbank, die knapp 90 Prozent der US-amerikanischen und 100 Prozent der kanadischen Arzneimittelkäufe umfasst.

Kanadas Engpass-Risiko 40 Prozent geringer

Während das Risiko von Arzneimittelengpässen in Kanada vor und nach der Coronavirus-Pandemie stabil ist, hält die Knappheit in den USA auch nach Ende des Covid-19-Notstands an. Laut der Studie haben die Meldungen zu den Lieferkettenproblemen in Kanada mit einer 40 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit im späteren Verlauf zu bedeutenden Engpässen geführt als in den USA – bei vergleichbar schweren Mängeln.

Den Studienautoren zufolge belegen die Ergebnisse vor allem, wie nötig »eine internationale Zusammenarbeit zwischen den Ländern ist, um die Auswirkungen von Medikamentenknappheit einzudämmen und damit die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette für Arzneimittel zu verbessern«. Dass sich die Schwierigkeiten in mehreren Ländern überschnitten, spiegele zudem den globalen Charakter der Arzneimittelversorgungsketten wider. Ausmaß und Schwere solcher Engpässe sei jedoch von Land zu Land sehr verschieden.

Abgestimmte Strategien

Keine Lösung ist der Studie zufolge, die Herstellung der wichtigen Medikamente ins Inland zu verlegen. Das sei zu teuer und könne außerdem den Zugang einschränken. Auch der Import kritischer Präparate verschlechtere den Zugang und verschärfe zudem die internationale Ungleichheit in der Arzneimittelversorgung.

Die Studienautoren plädieren daher für koordinierte und abgestimmte Strategien. Wie sich am Beispiel von Kanada zeige, stelle sich die sehr intensive Zusammenarbeit zwischen den Regulierungsbehörden und den Kostenträgern auf Ebene der Provinzen als vorteilhaft heraus. Sie verantworten demnach 42 Prozent der ambulanten Arzneimittelausgaben und finanzieren zudem die Krankenhäuser.

Zwar basiere diese Zusammenarbeit auf ähnlichen Regularien wie in den USA, umfasse jedoch zusätzlich Gespräche mit Großhändlern, die Möglichkeit, Verschreibungen auf einen 30-Tage-Vorrat zu limitieren, koordinierte Arzneimittelpreise, eine beschleunigte Prüfung von Engpässen sowie die Erweiterung der Lieferkette durch die Zulassung privater Handelsmarken.

Standards für Meldungen vorteilhaft

Darüber hinaus setzten in Kanada die beteiligten Akteure gemeinsam ihre Prioritäten. In den USA fehle es hingegen an der engen Zusammenarbeit und Priorisierung von kritischen Medikamenten. Obwohl in beiden Ländern eine Meldepflicht für Probleme in der Lieferkette besteht, sind die Angaben zu den Gründen in den Vereinigten Staaten nicht standardisiert.

Unterschiede in der Vorratshaltung könnten nach Ansicht der Studienautoren ebenfalls eine Rolle bei den Ergebnissen der Untersuchung gespielt haben. So hatte Health Canada während der Pandemie einen nationalen Arzneimittelvorrat angelegt, die nationalen Reserven der USA waren lediglich für akute Ereignissen wie Terrorismus oder Massenunfälle vorgesehen.

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