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Akne

Das hilft gegen Pickel in der Pubertät

Die hormonellen Veränderungen während der Pubertät können nicht nur die Gemütslage durcheinanderbringen. Häufig zeigen sie sich auch in Form einer Akne an der Haut. Was Akne verursacht, welche Arten es gibt und wie die Behandlung aussieht.
AutorKontaktMaria Pues
Datum 05.12.2022  15:00 Uhr

Vier primäre pathogene Faktoren spielen bei der Entstehung einer Akne ­zusammen: Neben einer erhöhten Talgproduktion durch die Talgdrüsen kommt es zu Veränderungen im follikulären Keratinisierungsprozess sowie zu einer follikulären Hyperkolonisierung durch Propionibacterium acnes und ­einer Freisetzung von Entzündungs­mediatoren.

Fast alle Jugendlichen entwickeln diese Hauterkrankung. Bei rund 60 Prozent der Fälle handelt es sich um milde Verläufe, die sich im Rahmen der Selbstmedikation behandeln lassen. Anders sieht es bei den übrigen 40 Prozent aus: Hier verläuft die Akne akut bis ­chronisch, wellenförmig und/oder mit ausgeprägten Entzündungen, die mit bleibenden Vernarbungen einhergehen können. Da Androgene im Aknegeschehen eine zentrale Rolle spielen, leiden Männer häufiger und meist auch schwerer daran als junge Frauen.

Bei der Acne vulgaris unterscheidet man (neben einigen Sonderformen) die Acne comedonica mit überwiegend offenen und geschlossenen Komedonen, die Acne papulopustulosa mit überwiegend entzündlichen, roten Papeln und Pusteln und die Acne conglobata mit entzündlichen Knoten, Plaques und Abszessen mit narbiger Abheilung. Eine – möglichst frühzeitige – Therapie ist hier besonders wichtig. Zu beachten ist außerdem: Zwar gilt Akne als Erkrankung des Jugendalters, doch auch bei Säuglingen, Kleinkindern und Erwachsenen kann sie auftreten. Von einer Acne tarda (Altersakne) spricht man, wenn die Akne über das 25. Lebensjahr hinaus weiterbesteht oder erstmalig ab diesem Alter auftritt.

Hautpflege ist das A und O

Eine wichtige Basis bildet eine angepasste Hautpflege. Die Reinigung sollte den Überschuss an Lipiden aus den Talgdrüsen und die Besiedelung mit Akne-relevanten Bakterien reduzieren sowie Entzündungen bessern. Geeignet sind hierfür schwach saure Syndets mit oder ohne antimikrobiellen Zusätzen. Die Nachreinigung kann mit viel Wasser und einem leicht alkoholhaltigen Gesichtswasser erfolgen. Zu hohe Alkoholkonzentrationen sind jedoch ungeeignet, da sie die Haut zu stark entfetten. Wichtig ist, dass die Reinigung regelmäßig und gründlich erfolgt.

Zusätzlich können Peelings zum Einsatz kommen. Sie öffnen verstopfte Poren, sodass der Inhalt abfließen kann. Man unterscheidet mechanische und chemische Peelings. Mechanische Peelings enthalten feine Kristalle oder Kügelchen, die zu einem Abschilfern der obersten Hautschichten führen. Entzündete Bereiche sollten bei der Anwendung ausgespart werden, damit es nicht zu Schmierinfektionen kommt.

Als chemische Peelings kommen vor ­allem Benzoylperoxid (etwa Aknefug® Oxid Gel oder Benzaknen® Gel) und ­Salicylsäure (etwa Aknefug® Liquid 1 %) zum Einsatz. Benzoylperoxid besitzt anti­mikrobielle und indirekt metabolische keratoplastische Eigenschaften. Auf der Haut löst es eine entzündliche Reaktion mit nachfolgendem Schäl­effekt aus. Benzoylperoxid steht in Konzentrationen von 3 bis 5 Prozent zur Verfügung. Beginnen sollte man stets mit einer möglichst niedrigen Konzen­tration.

Anwender sollten wissen, dass das Gel nicht in den Bereich von Schleimhäuten gelangen darf. Da es außerdem die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen kann, sollte diese nach der Anwendung keiner starken Sonnenstrahlung ausgesetzt werden. Die Substanz kann zudem Haare, Wimpern oder Kleidung bleichen und sollte daher nicht mit diesen in Kontakt kommen.

Salicylsäure wirkt keratolytisch, antiphlogistisch und schwach antimikro­biell. Kombinationen, etwa mit komedolytischer Glykolsäure und schwach antimikrobiellem Zinkacetat, finden in speziellen kosmetischen Produkten Verwendung (zum Beispiel Neostrata® Clarify SaliZinc Gel).

Retinoide bei Komedonen

Bei Komedonen gelten topische ­Retinoide als Mittel der Wahl. Zu ihnen gehören Adapalen (etwa Differin®), Tretinoin (etwa Cordes® VAS) oder ­Trifaroten (etwa Selgamis®). Bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Frauen, die eine Schwangerschaft ­planen, sind sie kontraindiziert. Bei entzündlicher Akne können außerdem Azelainsäure (zum Beispiel Skinoren®) und Antibiotika in topischer Form eingesetzt werden, letztere wegen der ­Gefahr von Resistenzentwicklungen jedoch nicht als Monotherapie.

Bei mittelschwerer und schwerer Ausprägung kommt die Kombination verschiedener topischer Therapeutika plus gegebenenfalls eine systemische Therapie infrage. Als Antibiotika werden unter anderem Doxycyclin, Minocyclin oder Tetrazykline eingesetzt, als systemisches Retinoid Isotretinoin (zum Beispiel Aknenormin®). Aufgrund der teratogenen Wirkung des Isotretinoins muss während und bis zu einem Monat nach Beendigung der Therapie eine zuver­lässige Empfängnisverhütung erfolgen.

Retinoide und Tetrazykline in systemischer Form dürfen dabei außerdem nicht gleichzeitig eingenommen werden, da dann die Gefahr einer Schädel­innendruckerhöhung besteht. Bei Mädchen und Frauen können außerdem antiandrogene hormonelle Kontrazep­tiva nicht entzündliche und entzünd­liche Aknesymptome bessern.

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